Sommerliche Musiktage: Empfang zur Eröffnung
tj Hitzacker. Unspektakulärer geht es kaum: Dass das älteste deutsche Kammermusik-festival, die SommerlichenMusiktage Hitzacker, wie beider 76. Ausgabe in seinemEröffnungskonzert am Sonnabend ohne jede Ansprache von mehr oder weniger berufener politischer Seite auskam, dürfte seit Jahrzehnten nicht mehr der Fall gewesen sein. Statt Reden gab es am Sonnabend ein scheinbar von selbst, tatsächlich aber eine digitale Aufnahme wiedergebendes, Schubert und Kurtág spielendes Klavier, ein lockeres Treffen mit Sekt und Selters und Regen zum Schluss. Eingeladen waren die Mitglieder des Trägervereins, mehrere Dutzend von ihnen waren zu dem Treff am Bürgerpark auf die Stadtinsel gekommen.
Und freuten sich mit Festival-Intendant Oliver Wille, dass „ein gruseliges erzwungenes Jahr der Stille hinter uns liegt“. Knapp stellte der Festivalleiter einige Neuerungen im Programm vor, so etwa den „Hörgarten“ im Kurpark, in dem an jedem Tag Gelegenheit besteht, sich die von Schauspielschülern eingesprochenen Programmtexte anzuhören, oder das Virtual-Reality-Projekt „Schubert.SPACE“ im Oktogon.
Das sei eine Reaktion darauf,dass bisher das „Einzige,was Musik mit der digitalen Welt in Verbindung bringt, das Live-streaming ist“ und ein Versuch, darüber hinaus zu gehen. Damit sei dasFestival mit dem Motto „Schubert.JETZT!“ „einmal mehr wegweisend“.
Ähnlich knapp wie die von Oliver Wille waren auchdie Worte von Dr. Christian Strehk, dem Vorsitzenden des Trägervereins. Nachdem im Vorjahr die 75. Ausgabe des Festivals trotz „schwierigster Bedingungen“ stattgefunden habe, gehe es auch in diesem Jahr darum, „über das Mögliche hinaus das Unmögliche zu erreichen. Dafür sindwir da.“ Die Sommerlichen Musiktage währen noch bis zum 8. August. Weitere Infos gibt es unter www.musiktage-hitzacker.de.