Vielseitige Künstlerfamilie

Vernissage, gewürzt mit Literatur

rs Dömitz. Zu sehen sind auf Alexander Rudys Bildern, gefertigt in Pastell, Öl und Aquarell, vielfach Bäume in Verbindung mit Wasserflächen und Licht. Die meisten Exponate habe er in den jüngsten Jahren bei Reisen, quasi unterwegs, gemalt. Daher habe er die Ausstellung, die bis zum 30. November in der Galerie Kraft an der Friedrich-Franz-Straße 5 gezeigt wird, „Unter freiem Himmel“ genannt. „Der Malkasten ist immer dabei“, so Rudy. „Kunst beginnt dort, wo Worte nicht mehr reichen. Es sind klare Kompositionen, die über eine lockere Leichtigkeit verfügen“, hatte Laudatorin Teresa Beck, wie Petra Kraft dem Künstler freundschaftlich durch Kurse verbunden, über Rudys Œuvre gesagt. „Bilder, die von ihrer Reduzierung profitieren.“

„Jedes Bild repräsentiert einen Ort, eine Erinnerung“, beschrieb der seit 20 Jahren in Köln Ansässige, der früher vielfach großformatige Ölgemälde schuf, seine Bilderschau. Hinsichtlich der großen Anzahl an dargestellten Bäumen merkte er an: „Es geht mir darum, die Seele der Bäume zu erfassen; es sind Lebewesen.“ Rudys Lieblingsbaum ist übrigens die Kiefer, ein Baum, der ihn an sein Sankt Petersburg erinnert, von dem er mit Stolz und etwas Wehmut berichtet. Ähnliche Motive finde er in der Elbtalaue, wo er ein Sommerseminar mitgestalten wird, auch zu Hauf. Darüberhinaus reizen ihn die Architektur der Stadt, die Festung und natürlich die Elbe.

Im Verlauf der Vernissage offerierte die Künstlerfamilie Rudy eine weitere Facette: Anna Rudy, Dozentin für visuelle Gestaltung und Kunstgeschichte sowie Autorin, stellte ihr Buch „Fremde Heimat“ vor, wobei sie, ihre Töchter Maria und Katja sowie ihr Mann jeweils eindrucksvoll eine der 15 Kurzgeschichten über fiktive Personen mit Migrationshintergrund lasen. Anna Rudy selbst war vor 26 Jahren aus der Ukraine emigriert. In dem Stück Migrationsliteratur machen Menschen, die sich in einer fremden Welt orientieren, komische, traurige oder absurde Erfahrungen. Zudem gab es einen Exkurs zu dem Märchenbuch „Die gewöhnliche Stadt“.

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