Kreistag stimmt für die Umnutzung der ehemaligen militärischen Anlage
lk/rg Neu Tramm. Bei der jüngsten Kreistagssitzung der Abgeordneten des Landkreises Lüchow-Dannenberg stand auch der Punkt „Einrichtung von Sammelunterkünften für schutzsuchende Menschen im Landkreis Lüchow-Dannenberg“ auf der Agenda. Im Fokus stand dabei die ehemalige Kaserne Neu Tramm, welche zu einem „sicheren Hafen“ für ukrainische Kinder und Mütter mit Kindern, samt Kinderbetreuung, Schulen, Gesundheits- und Sporteinrichtungen sowie Therapie-Angeboten umgestaltet werden könnte. Dafür biete die Liegenschaft „optimale Rahmenbedingungen“, hatte Jürgen Meyer, der Stadtdirektor von Dannenberg, dem Kreistag zuvor berichtet. Neu Tramm gehört zum Teil zur Stadt Dannenberg, andere Teile des Areals liegen auf dem Gebiet der Gemeinde Jameln. Die Räume seien bezugsfertig, es fehle lediglich die Möblierung. Auch habe man vom Niedersächsischen Kultusministerium in Aussicht gestellt bekommen, dass man einen vereinfachten Weg für die Einrichtung einer Kita und einer Grundschule gehen könne.
Einstimmig haben die 36 Kreistagsmitglieder bei der Sitzung beschlossen, die Kreisverwaltung zu beauftragen, weitere Verhandlungen zur Akquise von Unterbringungsmöglichkeiten für Schutzsuchende zu führen. Dazu sieht der Beschluss drei Varianten vor: Zum einen soll man über einen Direktkauf mit Unterstützung von Bund und Land, möglicherweise mit einer Beteiligung der Stadt Dannenberg, verhandeln. Zweitens fasste man auch die Anmietung des Areals von einem externen Käufer zu tragbaren Konditionen ins Auge. Und drittens möge der Ukraine-Krisenstab der Kreisverwaltung sich auch mit der Option eines Mietvertrags mit Kauf (Mietkauf) beschäftigen. Die Kreistagsmitglieder favorisieren dabei die Kaufoption. Der geplante „sichere Hafen“ sei die „beste Möglichkeit“, das Areal, das einst während des Zweiten Weltkriegs in Sklavenarbeit auch von sowjetischen Kriegsgefangenen für die Fertigung des Marschflugkörpers V1 errichtet wurde, „zu heilen“, betonte Martin Donat (Soli).
Im Raum steht ein Kaufpreis von 17,6 Millionen Euro, gekauft hatte der heutige Eigentümer die Immobilie einst für rund fünf Millionen D-Mark, 2,5 Millionen Euro also. Den nächsten Schritt zum Projekt „sicherer Hafen“ wird der Landkreis am 7. April gehen. Dann steht das Thema wieder auf der Tagesordnung eines Kreistages.