„Ilka“ braucht Spenden
kek Schnackenburg. Seit Ende August ist es still geworden um die Schnackenburger Fähre. Gäste wurden gebeten, auf die Lenzener Fähre oder die beiden Elbbrücken bei Wittenberge und Dömitz auszuweichen. Was mit dem Gefährt los war – niemand wusste es. Doch inzwischen hat es sich herumgesprochen, und dieses wurde auch von Irene Brade, der Schnackenburger Bürgermeisterin, bestätigt: Seit einigen Wochen befindet sich die Fähre in der Werft. Dort soll das Getriebe auf Vordermann gebracht, aber auch die Landeklappen und der Boden generalüberholt werden. Das Komplizierte: Das Fahrzeug ist mit einem Schottelantrieb – einer besonderen, in den 1950er-Jahren entwickelten Antriebsart für Schiffe, die sehr wendig sein müssen – ausgestattet. Und auch der TÜV ist inzwischen wieder fällig. Das Ganze ist, inklusive Neuanstrich, mit Kosten von 192 000 Euro veranschlagt worden.
Dazu Brade: „Das können wir uns nicht leisten, denn unsere Mittel sind aufgebraucht: Aber für eine neue Fähre reicht es erst recht nicht. Also haben wir um Unterstützung gebeten, und dafür gab es vom Gartower Gemeinderat immerhin schon eine Zusage.“ Doch das wird nicht ausreichen. Gefragt sind nun der Landkreis und auch der benachbarte Landkreis Prignitz. Doch dort stehen Veränderungen bevor, die das Vorhaben sicherlich nicht erleichtern. Am 8. Mai findet eine Landratswahl statt; der bisherige Landrat, Torsten Uhe, wird sich aus gesundheitlichen Gründen der Wahl nicht wieder stellen. Wie es also auf der anderen Seite der Elbe hinsichtlich der finanziellen Unterstützung der Fährverbindung weitergeht, ist ungewiss.
Gewiss ist jedoch eines: „Wir brauchen die Fähre – ohne sie sind wir isoliert“, so das Gemeindeoberhaupt. „Schnackenburg hat ein Alleinstellungsmerkmal, es ist an einem Zipfel unseres Landes gelegen, wo nur mit einer verlässlichen Fährverbindung das Leben aufrechterhalten werden kann.“ Dazu kommt, dass durch den Ausbau der A 14 Verkehrsbehinderungen vorprogrammiert sind, die durch die Schnackenburger Fähre abgefangen werden könnten.
Inzwischen hat die Bürgermeisterin die Einwohner Schnackenburgs und der Gemeindeteile zu einer Spendenaktion aufgerufen. „Und es gab erste Zuwendungen, sogar von Leuten, die weitab von unserem Landkreis wohnen.“ Dazu gehört Barbara Suhren aus Berlin, die manchmal zu Bekannten nach Schnackenburg reist. „Wir vermissen die Fähre jedes Mal, wenn sie nicht fährt. Seit August warten wir jetzt schon darauf, dass ,Ilka‘ wieder verkehrt“, erzählt die Architektin dazu. Nun kam der Gebäudeplanerin eine Idee: „Ein Postkarten-Set als Gegenwert für eine Spende. Dabei können auch mehr Menschen erreicht werden.“
Ein weiterer Hoffnungsschimmer: „Zum Jahresende hatten wir einen Gutachter hier, der die Fähre untersucht hat“, berichtet Brade. „Und er versicherte uns, dass das Schiff sehr solide ist. Doch wir brauchen für die Fährverbindung unbedingt finanzielle Unterstützung. ,Ilka‘ und die Stadt Schnackenburg sagen vielen Dank“, heißt es weiter.
Weitere Infos gibt es bei Stadtratsmitglied Matthias Köhler unter: (0 38 77) 92 95 12, (01 71) 5 07 55 21 oder m.koehler@koehler-rolladenbau.de.
Wer spenden möchte: Samtgemeinde Gartow, IBAN: DE 86 258 501 10 0045 0062 28, BIC: NOLADE21UEL, Kassenzeichen: „Stadt Schnackenburg – Spende Fähre“.