2 931 aktive Feuerwehrleute
as Hitzacker. Das neu in Kraft getretene niedersächsische Katastrophenschutzgesetz – es wirkt sich für die Feuerwehren in Lüchow-Dannenberg als regelrechte Katastrophe aus. „Das, was das Innenministerium da von uns fordert, ist für uns schlichtweg nicht zu leisten, auch nicht gemeinsam mit anderen Hilfsorganisationen“, kritisierte Kreisbrandmeister Claus Bauck scharf. Deswegen habe der Landkreis „die vom Land zur Verfügung gestellten Fahrzeug-Einheiten zur Abwehr von CBRN-Gefahren abgelehnt“. Bauck hatte seinem Ärger während der Orts- und Gemeindebrandmeister-Dienstversammlung am Sonnabend im Verdo in Hitzacker Luft gemacht. Dorthin waren über 200 Feuerwehr-Funktionsträger und Gäste gekommen.
Claus Bauck begründete seine Kritik: Das neue Gesetz für den erweiterten Katastrophenschutz teile Niedersachsen in sieben Bereiche auf, wobei je zwei Landkreise einen Bereich darstellen. Die einzige Ausnahme bilde Lüchow-Dannenberg. „Wir sollen als einziger Landkreis alleine das Gleiche leisten, was ansonsten zwei Kreise zusammen übernehmen.“ Was das Innenministerium dabei geritten habe, sei schlicht nicht nachzuvollziehen.
Insgesamt zeichnete Claus Bauck von der Entwicklung des Feuerwehrwesens in Lüchow-Dannenberg in den zwei vergangenen Pandemie-Jahren, in denen viele Aktivitäten zwangsweise ausfallen mussten, ein für ihn durchaus zufriedenstellendes Bild: Landkreis und Samtgemeinden hätten die Feuerwehren trotz klammer Kassen mit neuen Fahrzeugen, zeitgemäßer Ausrüstung und Gerätehäusern ausgestattet. Das verdeutliche, dass die ehrenamtliche Arbeit der Feuerwehren von Räten und Verwaltungen anerkannt werde.
Der Kreisbrandmeister lobte die hohe Einsatzbereitschaft der 2 931 aktiven Feuerwehrleute, die bei 66 Orts- und zwei Werksfeuerwehren ihre Dienste absolvierten. Das waren 20 mehr Feuerwehrfrauen und -männer als 2020. In den Nachwuchsabteilungen sei es gelungen, die Kinder und Jugendlichen zu halten. In 35 Jugendwehren wirken 414 Jungen und Mädchen mit. Und in den 28 Floriangruppen werden 338 Jungen und Mädchen ans Löschwesen herangeführt.
Die Zahl der Brandeinsätze sei 2020/2021 leicht auf 347 gestiegen, erinnerte Bauck an Großbrände in Dannenberg bei den Betrieben Conti und Pengel sowie an mehrere Gebäudebrände. Die Dienstleistungen seien auf 157 leicht gesunken, wobei bedingt durch die Alterung im Landkreis die Zahl der Türöffnungen und Tragehilfen für den Rettungsdienst gewachsen sei.
Im Zuge von Beförderungen verlieh der Kreisbrandmeister seinem ersten Stellvertreter Henning Peters den Titel des Abschnittsbrandmeisters. Brandmeister ist nun Kai Linde, der ebenso Funktionen bei der Kreisfeuerwehr übernimmt wie der neue Hauptlöschmeister Kai Buchwald. Befördert wurde auch Kreispressereferent Heiko Bieniußa (Oberlöschmeister). Drei selten vergebene Auszeichnungen hatten die Organisatoren mit Videospots eingeleitet. So tragen nun Horst-Jürgen Schlegel und Torsten Breese das Niedersächsische Ehrenzeichen am Bande in Silber. Otmar Kandora erhielt das Ehrenzeichen am Bande, also die bronzene Version. Zuvor hatte Mareike Harlfinger-Düpow die Florianmedaille des niedersächsischen Feuerwehrverbandes erhalten.
Das Amt des Kreissicherheitsbeauftragten übernahm Thomas Kitzkiehl von Rainer Gronemann. Offiziell vollzogen wurde auch der Führungswechsel an der Spitze des Florian-Abschnitts, wo Timo Burmester und Tineke Albers für Mareike Harlfinger-Düpow und Florian Schulz gewählt wurden.
Die Delegiertenversammlung des Kreisfeuerwehrverbandes, bei der der Großteil der Vorstandswahlen für 2021 nachzuholen war, ergab, dass Claus Bauck, der nun das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Gold trägt, Vorsitzender bleibt. Neuer Schriftführer ist Thorsten Richter. Alle anderen Amtsinhaber wurden einstimmig bestätigt. Neu gewählte Beisitzer sind Holger Bannör, Rüdiger Voss, Peter Burkhardt und Dirk Bauer.
Dieser Beitrag wurde präsentiert von avacon.