Heiddorf: In Gedenken an Jens Jensen
rhy Heiddorf. Der Ende November vergangenen Jahres verstorbene Jens Jensen, ein geachteter Künstler im Programm der Galerien Born in Berlin, Born am Darss und im Projektraum Heiddorf, gehörte schon seit Jahren zu den präsentierten Kunstschaffenden des Galeristen Matthias Fuhrmann. Obwohl für dieses Jahr andere Ausstellungen geplant waren, „war uns klar, dass Jens in diesem Jahr mit seinem künstlerischen Schaffen in den Galerien Born im Mittelpunkt stehen wird“, sagte Fuhrmann in seiner Eröffnungsrede der derzeitigen Ausstellung im Heiddorfer Projektraum. Der Auftakt dazu fand im März und April in Berlin statt, der Abschluss wird im September und Oktober in der Galerie Born am Darss sein. An den Wänden der hellen Galerie mit Blick auf den rückwärtigen Garten und weiten Feldern gesellen sich mit einigen ihrer Werke noch zwei gute Freunde zu Jensen: Biene Feld und John Adams Griefen, „mit denen er einen intensiven, gepflegten Austausch pflegte“, weiß der Galerist.
Seinen Durchbruch hatte Jensen 1976, nachdem er gemeinsam mit Jörg Immendorf und A.R. Penk bei der Biennale in Venedig vertreten war.1940 in Frankfurt am Main geboren, aufgewachsen in Schleswig-Holstein, arbeitete Jensen am Anfang seiner künstlerischen Laufbahn als Jazztrompeter mit Lebensmittelpunkt in Hamburg. Erst als er 1966 nach Berlin umsiedelte, rückte sein bildnerisches Schaffen ins Zentrum. Über die Zeichnung und später die Druckgrafik kam er schließlich zur Malerei. Seine Ateliers führte er in Berlin und seit 1972 auch eins in Paris. „Farbe ist das natürliche Medium“ für Jens Jensen. Seine Liebe zu Farben, sein beispielloser Umgang und seine Erfahrung damit, heben ihn vom größten Teil der deutschen abstrakten Kunst der letzten dreißig Jahre ab. Gut zu erkennen in den beiden großformatigen Werken „Limocino“ und „Mystico“ – beide Acryl auf Leinwand – oder in „Tappo XIII“ – Mischtechnik auf Papier– in der Heiddorfer Ausstellung. Das großzügige Auftragen von Farben und Formen zeigt seine Schöpferkraft.
Er wusste sein inneres Kind auszuleben, denken die einen. Eltern würden vielleicht sagen, das könnte mein Kind auch. Schon lange hatten sich Künstler der Moderne Spontanität, Frische und Freude kindlicher Malerei angenommen und weiter verarbeitet. Jens Jensen war ein Meister darin. Improvisationsfreude und Farblust waren die Mittel, seine Arbeiten zu einem in sich vereinigten Werk zu verbinden.
Die Ausstellung „Jens Jensen und Freunde“ läuft noch bis zum 17. Juli im Projektraum Heiddorf, Ernst-Thälmann-Straße 6 in Neu Kaliß. Weitere Infos unter (03 87 58) 2 00 63 sowie unter E-Mail: info@galerie-born.de oder unter www.kunstraum-heiddorf.de. Die Öffnungszeiten sind von Donnerstag bis Sonntag, jeweils von 13 bis 18 Uhr.