Gut besuchter Erntedankgottesdienst mit Tieren in Hitzacker / neue Konfirmanden
bv Hitzacker. Am Anfang gab es einen großen Applaus für alle anwesenden Landwirtsfamilien, besonders für die Jungen und Mädchen vom Jugendhof Godewin, die eine Kuh, Ziegen und Hühner dabei hatten. In der evangelischen Kirchengemeinde Hitzacker ist es nämlich zur Tradition geworden, zum Erntedankgottesdienst nicht nur die Landwirte einzuladen, sondern auch ihre Tiere. Dabei geht es Pastor Jens Rohlfing nicht um einen Streichelzoo, sondern um einen respektvollen Umgang mit den Nutztieren, denen wir unsere Nahrung verdanken. Der Altar vor der Kirche – der gut besuchte Gottesdienst fand bei angenehmen Temperaturen im Freien statt – reich geschmückt mit Gemüse einer SoLaWi, die im Anschluss gegen Spenden verkauft wurden. „Das Danken mag schwerfallen in diesen schwierigen Zeiten“, begann Rohlfing seine nachdenkliche Andacht – „in einem Dürrejahr, mitten in der eskalierenden Klimakrise, nach sieben Monaten Krieg in der Ukraine und vor einer möglichen neuen Corona-Welle.“ Das Klagen über hohe Preise scheine näher zu liegen als für Gutes zu danken – etwa für den Frieden, der in Deutschland seit 70 Jahren fast schon selbstverständlich scheint. Es sei nicht einfach, in Zeiten der mannigfaltigen Krisen einen Grund für Dankbarkeit zu finden – „Wir wollen aber nicht vergessen, was Gott uns Gutes getan hat und täglich neu tut – auch und gerade in Zeiten unserer Selbstüberschätzung. Obwohl reich beschenkt, werfen wir tonnenweise Lebensmittel weg, während andere hungern. Wir klagen über hohe Preise und leben doch auf Kosten von anderen.“ Und doch fand Rohlfing eine ganze Reihe von Argumenten, auch in Zeiten des Umbruchs dankbar zu sein für den Istzustand. Dankbar waren die Versammelten auch dafür, dass neue Konfirmandinnen und Konfirmanden begrüßt werden konnten, die im Anschluss ins Gespräch fanden.