„Maschine“ kommt

Sänger der Puhdys live im Stones-Museum

bv Lüchow. „Maschine“ – ein Name, der viele jüngere Wessis ahnungslos mit den Achseln zucken lässt, der aber bei Ossis – vor allem bei älteren – die Herzen höher schlagen lässt: Dieter „Maschine“ Birr ist Sänger und Songschreiber der legendären DDR-Kultband Puhdys. Längst gilt der 78-jährige als erfolgreichster Songwriter der DDR, der Musikgeschichte geschrieben hat – mit über 500 selbst komponierten Songs und über 22 Millionen verkauften Tonträgern.

Stones-Fan-Museumsbetreiber Ulli Schröder aus Lüchow ist seit vielen Jahren mit Maschine befreundet. „Dieter ist immer noch gut drauf, wirkt weitaus jünger“, weiß Schröder. Bisher habe es mit einem Live-Gastspiel in Lüchow noch nie gepasst, aber nun bringt der Puhdys-Star sein viertes Soloalbum „Große Herzen“ heraus. Das aufwändig gestaltete Doppelalbum erscheint in drei verschiedenen Vinyl-Versionen, in schwarz, rot und gold. Unter dem Titel „Lieder für Generationen – Maschine intim“ geht Birr ab 2023 mit dem Violinisten Uwe Hassbecker auf Club-Tournee, um das neue Album vorzustellen. „Und da passt ein Auftritt im Stones-Museum gut ins Programm. Am 27. Mai 2023 wollen sie ,Große Herzen‘ in Lüchow vorstellen“, freut sich Schröder.

Dieter Birr wurde in der DDR als Universalschleifer ausgebildet und brachte sich selbst das Gitarrespielen bei. 1966 bis 1972 studierte er Tanzmusik, Musiktheorie und Gitarre an der Musikschule Friedrichshain in Ost-Berlin. Bis 1969 war er Mitglied verschiedener Bands, wie Telestars, Lunics und Jupiters. 1969 wurde er Frontmann der Puhdys, die zur kommerziell erfolgreichsten Rockband der DDR-Geschichte wurden. Birr komponierte allein rund 250 Lieder für die Puhdys.

Die Puhyds standen 45 Jahre auf der Bühne – auch nach der Wende waren sie bis 2014 äußerst aktiv. Bis zur Wende haben sie rund 20 Millionen Tonträger verkauft, mehr als jede andere DDR-Band. Maschine war auch allein erfolgreich, denn kurz vor der Wende begann Birr seine Solokarriere. Ende 2019 klagte Birr gerichtlich die alleinigen Urheberrechte als Komponist der frühen Puhdys-Lieder ein, bei denen bisher die Band als Komponisten-Kollektiv angegeben ist. Dabei wurde öffentlich, dass die Band bereits seit 2013 mit Birr zerstritten war. Im Juli 2021 einigte sich die Band außergerichtlich. Die Urheberrechte wurden sämtlich Birr zugesprochen. Übrigens: Seinen Spitznamen „Maschine“ erhielt er, nachdem ihn ein Bandkollege als „Fressmaschine“ bezeichnet hatte – „als Markenzeichen konnte man sich das gut merken“, schmunzelt Schröder.

Das ist musikalisch aber noch nicht alles, was im kommenden Jahr auf die Fans in Lüchow zukommt: Im Stones-Fan-Museum sind weitere hochkarätige Konzerte geplant: Den Auftakt macht der mehrfache Grammy-Preisträger Albert Lee – nach seinem sympathischen Country-Rock-Auftritt in diesem Jahr ist der Star am 1. April nächsten Jahres erneut, zum mittlerweile vierten Mal, im Stones-Museum zu hören.

Und auch Deutschlands bekannteste Westernhagen-Coverband kommt wieder: Am 8. Juli tritt Andreas Weitersagen zum zweiten Mal im Stones-Museum auf.

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