Niedersächsische Landesforsten verabschieden Reinhard Behn
lk Göhrde/Wustrow. Nach über 40 Jahren im Dienst des Waldes tritt Reinhard Behn (64) mit Vollendung des 65. Lebensjahres in den Ruhestand. Durch Resturlaub markiert der heutige 8. Februar seinen letzten Arbeitstag als Leiter der Revierförsterei Wustrow der Niedersächsischen Landesforsten. Der engagierte Forstmann hat dann fast auf den Tag genau 30 Jahre lang die Geschicke der Revierförsterei Wustrow, eine von heute sieben Revierförstereien des Forstamtes Göhrde, geleitet. Nach beruflichen Zwischenstationen als stellvertretender Revierleiter in Walkenried und Bad Grund im Harz übernahm er für acht Jahre die Revierförsterei Danndorf, östlich von Wolfsburg gelegen, bevor er 1993 die Leitung der Revierförsterei Wustrow übernehmen durfte. „Danach hatte ich keinen Grund für weitere berufliche Veränderungen. Die Försterei Wustrow ist so ein buntes und vielfältiges Revier. Das hat mir immer gefallen“, schwärmt Reinhard Behn.
Aufgewachsen ist Reinhard Behn in Uelzen. „Meine Liebe zur Natur habe ich meinem Vater, nein, keinem Förster, sondern einem Bäckermeister, zu verdanken. Schon seit frühester Kindheit bin ich immer viel mit ihm im Wald unterwegs gewesen. So stand mein Berufswunsch Förster schon sehr früh fest“, resümiert der angehende Pensionär.
Die Revierförsterei Wustrow umfasst heute 2096 Hektar Landeswald und 77 Hektar Genossenschaftswälder. Die Waldflächen verteilen sich auf 15 Forstorte verstreut gelegen im Landkreis Lüchow-Dannenberg. Eine der Hauptaufgaben für den scheidenden Förster war die Entwicklung und die Pflege des ihm anvertrauten Waldes hin zu standortgerechten Mischwäldern. Seine größte Passion aber war der Waldbau. Das Konzept der langfristigen ökologischen Waldentwicklung (LÖWE) war für ihn immer eine Selbstverständlichkeit. „Die Pflege der ausgedehnten Laubholzbestände auf den größtenteils grundwasserbeeinflussten Standorten war für mich stets eine Herausforderung. Trotz sorgfältiger Planung war immer der Faktor Wetter und die Frage der Befahrbarkeit der Waldböden maßgebend dafür, ob Waldpflegearbeiten durchgeführt werden konnten. Als aktiver Jäger und Hundeführer lag mir auch das Thema Wald und Wild immer sehr am Herzen, um gesunde und stabile Wälder aufzubauen“, erklärt der scheidende Förster. Zudem war Reinhard Behn stets auch der gute Kontakt zur Bevölkerung wichtig: „Ich habe immer viel Brennholz verkauft. Dadurch konnte ich die Jungbestände pflegen und den Bedarf der örtlichen Bevölkerung an Brennholz decken. Das war für mich ein wichtiger Baustein für die Akzeptanz unserer Arbeit im Wald.“
Besonderes Interesse hatte Reinhard Behn stets am Naturschutz: „Ein Großteil der zu Wustrow gehörenden Waldflächen stehen unter Naturschutz, Landschaftsschutz oder sind Flora-Fauna-Habitat-Gebiet. Für mich war es wichtig, Waldpflege und Schutzgebietsverordnungen in Einklang zu bringen. Aber Naturschutzaufgaben fallen überall im Revier an, mein Blick hat sich daher in Sachen Naturschutz nicht nur auf die Schutzgebiete gerichtet“, betont der Forstmann.
Reinhard Behns hohe soziale Kompetenz hat dazu geführt, dass er 18 Jahre lang dem örtlichen Personalrat des Forstamtes Göhrde angehörte. „Es waren spannende Berufsjahre. Ich wünsche meiner Nachfolgerin Claudia de Mol alles Gute im Revier“, erklärt der scheidende Förster.