Dank an Helfer: Alexander Ottavio mit Silberner Münze der Stadt Hitzacker geehrt
bv Hitzacker. Es war die Nachricht, dass ein Kind in einem griechischen Flüchtlingslager verdurstet ist, die Alexander Ottavio aufrüttelte und nicht mehr losließ. „Das war 2015“, erinnert sich der Hitzackeraner. Da habe er das Projekt „Die vergessenen Kinder von Idomeni“ begonnen. Ottavio belud einen alten Ford Transit mit gespendeten Medikamenten, und ein mit ihm befreundeter Arzt aus dem Wendland fuhr einfach los. Der Kiebitz hat häufig über Ottavio berichtet, über seine vielfältige Hilfe für Menschen in Not. Bekannt ist, dass er „Spenden-Millionär“ ist, auch, weil er ein glückliches Händchen in der Akquise von Spendern hat. Etwa der Firma Voelkel, die wiederum Kontakt zur Firma GoKi und weiteren herstellte. So konnten mit NGOs wie der Organisation Heimatstern München oder dem Hamburger Hilfskonvoi tonnenweise Biosäfte, -lebensmittel und Tausende von Sportanzügen gespendet werden, bis nach Afrika. Wobei das Zentrum der Hilfe in Europa liegt, in Syrien, in Griechenland, und aktuell auch in der Ukraine und Türkei. Dafür wurde Ottavio nun in seiner Heimatstadt geehrt. „Als Dank und Anerkennung für besondere Verdienste um das Wohl der Stadt Hitzacker durch sein besonderes ehrenamtliches Engagement – insbesondere für die Organisation und Durchführung von Hilfstransporten im Rahmen der Flüchtlingshilfe – wird Alexander Ottavio die ,Silberne Stadtmedaille‘ verliehen.“ Hitzackers Bürgermeister Holger Mertins überreichte Ottavio Medaille und Urkunde am Donnerstag im Stadtrat.
Glücklich präsentiert der Geehrte beides einen Tag später in seiner Küche. Dort, wo er viele Telefonate führt, um seine Hilfe zu koordinieren. Er freue sich sehr über die hohe Ehrung. Gleichzeitig, so betont Ottavio, nehme er die Auszeichnung nur stellvertretend an: „In Vertretung für all die Menschen, die im Gegensatz zu mir vor Ort im Einsatz sind. Denn das sind die wahren Helden.“
Gut in Erinnerung ist eine Spende von 150 000 Gläsern Babynahrung, die Ottavio zu Kinderschutzzentren bringen ließ. In Flüchtlingslagern in Griechenland und Syrien wurden sie an Familien mit Kinder verteilt. Ottavio: „In der Zeit, in der ich mich engagiere, ist viel passiert. Dadurch haben sich auch die Menschen geändert, um die wir uns kümmern. Durch das mittlerweile bestehende Netzwerk konnten Hilfstransporte mit allen nur denkbaren Gütern nach Griechenland, nach Afrika, nach Syrien und in einige weitere Ländern gehen. Aber mittlerweile ist auch der Bedarf in Deutschland gestiegen, so dass wir anfingen, uns mit Vereinen in Deutschland um Obdachlose zu kümmern oder die Tafeln mit Lebensmitteln versorgten“ – auch die Tafeln in Lüchow Dannenberg, Salzwedel und Lüneburg. Seit kurzem ist der Verein sowohl in der Türkei als auch im syrischen Erdbebengebiet vor Ort und stellt täglich hunderte Mahlzeiten zur Verfügung.