Kreisfeuerwehrbereitschaft bewies bei Übung ihre Schlagkraft
hbi Wustrow. Bereits seit drei Tagen kämpfen die Feuerwehren gegen einen Waldbrand nordwestlich von Teplingen bei Wustrow. Durch stark wechselnde Winde wird das Feuer immer wieder angefacht, der Verlauf des Feuers ist kaum abzuschätzen. Regelmäßig müssen sich einzelne Einheiten zurückziehen. Neben den eingesetzten Feuerwehren aus dem Landkreis Lüchow-Dannenberg sind bereits Kreisfeuerwehrbereitschaften aus den Landkreisen Heidekreis, Lüneburg und Uelzen zur Unterstützung bei der Brandbekämpfung im Einsatz, als die Kreisfeuerwehrbereitschaft 1 aus Lüchow-Dannenberg im eigenen Landkreis zum Einsatz kommt. Das Feuer hat sich mittlerweile auf einer Fläche von fast 190 Hektar ausgebreitet und droht nun, in südöstlicher Richtung auf die Ortschaft Teplingen zuzulaufen, neben den Häusern und Anwohnern Teplingens ist dadurch auch eine Biogasanlage nebst Hähnchenmastbetrieb bedroht.
Über 120 Einsatzkräfte probten – zwei Kilometer Schlauch verlegt
Was sich wie ein kräftezehrender Einsatz liest, war jüngst glücklicherweise nur eine Übung der Kreisfeuerwehrbereitschaft 1. Diese wurde folgendermaßen fortgeführt: Der Kreisfeuerwehrbereitschaft aus Lüchow-Dannenberg wurde durch die Gesamteinsatzleitung der Abschnitt „Abriegelung Teplingen“ zugewiesen, Horst-Jürgen Schlegel übernahm wegen seiner immensen Ortskenntnis die Abschnittsleitung. Die Führungsgruppe der Kreisfeuerwehrbereitschaft baute ihre Befehlsstelle in dem Einsatzleitcontainer auf dem Gelände der Ortsfeuerwehr Wustrow auf.
Dort bekamen die Zugführer um 9.45 Uhr eine Einweisung in die Lage und wurden mit konkreten Aufträgen in den Einsatzabschnitt entsandt: Die Züge 1 und 2 bauten jeweils eine Wasserentnahmestelle aus Unterflurhydranten in der Ortschaft Teplingen auf und förderten das Wasser über lange Wegstrecken in den Wald nördlich von Teplingen. Dort entfalteten die Schlauchwagen ihre volle Leistungsfähigkeit – innerhalb kürzester Zeit waren Schlauchstrecken mit einer Gesamtlänge von etwa anderthalb Kilometern verlegt, mehrere Verstärkerpumpen wurden in die Schlauchstrecken eingebaut, um Druckverluste auszugleichen. An der Spitze der Förderstrecke wurden Riegelstellungen mit mehreren Strahlrohren aufgebaut, um das Feuer an dieser Stelle aufzuhalten. Der dritte Zug verlegte zur Biogasanlage mit angeschlossenem Hähnchenmastbetrieb. Etwa 25 000 Tiere mussten – so die Lage – vor den drohenden Flammen geschützt werden. Auch dies gelang mit einer sogenannten Riegelstellung auf einer Länge von fast 300 Metern.
Neben der Kreisfeuerwehrbereitschaft kam ein vierter Zug unter der Leitung der Ortsfeuerwehr Wustrow zum Einsatz. Mit Unterstützung der Feuerwehren Bergen/Dumme, Gistenbeck, Lemgow und Lensian wurden die südlichsten Ausläufer des Feuers bekämpft. Dazu wurde behelfsmäßig ein Pufferspeicher aufgebaut – dort konnten 2 000 Liter Wasser vorgehalten werden, während die Tanklöschfahrzeuge aus Bergen und Lemgow im etwa zwei Kilometer entfernten Königshorst das Wasser im Pendelverkehr zur Einsatzstelle brachten. Dank des massiven und gut koordinierten Einsatzes der Kräfte von Kreisfeuerwehrbereitschaft und Ortsfeuerwehren konnte das Feuer an seiner Ausbreitung gehindert und sowohl der Ort Teplingen als auch die gefährdete Biogasanlage geschützt werden.
Über 120 Einsatzkräfte stellten bei dieser Übung ihr Können unter Beweis, über 20 Strahlrohre kamen zum Einsatz, mehr als zwei Kilometer Schlauchmaterial wurde verlegt. Der Verpflegungszug der Kreisfeuerwehrbereitschaft verpflegte die Einsatzkräfte mit Getränken.
Bei der anschließenden Nachbesprechung zeigten sich die Verantwortlichen mehr als zufrieden mit dem Übungsverlauf. Die eingesetzten Kräfte aus allen Teilen des Kreisgebietes haben erneut ihren hohen Ausbildungsstand unter Beweis gestellt und gezeigt, dass die Zusammenarbeit untereinander perfekt funktioniert.
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