Helga Schulz, Elke Laufs und Annedore Woltersdorf schreiben plattdeutsche Geschichten
bm Lüchow. Dass Gundermann ein altes Heilkraut ist, war sogar schon im 12. Jahrhundert bekannt. Es soll unter anderem entzündungshemmend wirken. Ob eine regelmäßige Einnahme wirklich hilft, weiß Helga Schulz noch nicht. Davon erzählt die Naulitzerin ihren beiden Freundinnen, die in einen regen Austausch vertieft sind. Eigentlich ging es bei dem Treffen um die plattdeutsche Sprache. Aber, wie es so ist, wenn langjährige Freundinnen sich treffen, kommt die eine oder andere Anekdote von früher wieder auf den Tisch. Viele dieser oft sehr amüsanten Geschichten schreiben die drei Frauen auf – und zwar auf Plattdeutsch. Es sind Geschichten aus dem wahren Leben. Es geht um Missgeschicke, komische Begebenheiten oder einfach um Alltägliches. Aber immer sind es Geschichten zum Schmunzeln, und das liege sicher auch an der Sprache: „Plattdeutsch ist charmant und auch direkt, ohne dass man dabei unhöflich ist. Trotzdem weiß jeder immer, was gemeint ist“, findet Annedore Woltersdorf, die zusammen mit Helga Schulz auch Kurse in plattdeutscher Sprache an der Volkshochschule gibt. Die Dritte im Bunde, Elke Laufs, hat viele Jahre im Ruhrgebiet gelebt, ist aber wieder in ihre alte Heimat zurückgekehrt und liebt die Traditionssprache. „Die Tagespflege in Wustrow beispielsweise möchte einen plattdeutschen Tag veranstalten. Nun üben wir schon mit Mitgliedern aus dem Rebenstorfer Kirchenchor“ erzählt Laufs. Die drei Damen versuchen, sich auf vielen Ebenen zu engagieren, um die mundartliche Sprache zu erhalten – und weil sie alle sehr viel „Spaß am Plattsnaken“ haben, wie sie betonen. Im Alltag würden sie wenig platt sprechen. „Das sind wir auch nicht mehr gewohnt. Das war zu Zeiten unserer Großeltern noch so.
Aber in der Schule gab es nur Hochdeutsch. Platt war ja damals verpönt“, blickt Schulz zurück, die heute an der Küstener Grundschule wieder Kurse gibt und außerdem noch im plattdeutschen Chor mitsingt. Annedore Woltersdorf ist engagiertes Mitglied im Verein Plattdeutsches Theater Wendland. „Meine Eltern haben schon Theater gespielt. Mit 13 Jahren habe ich schon souffliert. Wir würden uns über weitere Mitglieder, die Spaß am Theater spielen haben, freuen.“ Zusammen mit Horst Schuster möchten sie den Plattdeutschen Tag wieder ins Leben rufen und weitere Interessierte für den Erhalt der Sprache gewinnen.
Infos dazu gibt es bei Horst Schuster unter (0 58 43) 98 66 16.