Gemäht, gefeiert und gelacht
bm Schnega. Warum haben die Binderinnen so große Hüte auf? Wie funktioniert ein Dreschkasten? Und welchen Sinn hat das Aufstellen der Garben? Diese Fragen und noch viele mehr lassen sich am Sonnabend, dem22. Juli, beim traditionellen Erntefest in Schnega beantworten. „Dabei werde vor dem Ortsausgang Schnegain Richtung Oldendorf gemäht, gefeiert und viel gelacht“, informiert Frauke Gerstenkorn als Mitglied der ausrichtenden Erntefestgruppe, die in diesem Jahr außerdem ihr 45-jähriges Bestehen feiert. Die Vorbereitungen für den Vörgodendeelsdag – das Erntefest – laufen auf Hochtouren, so werde am heutigen Mittwoch beispielsweise auf dem Roggenfeld, auf dem am Sonnabend das historische Mähen stattfindet, bereits mit der Korbsense angemäht. „Das ist ganz wichtig als Vorbereitung. Zum einen wird auf dem Feld etwas Platz geschaffen, und es ist zugleich eine Übung für die neuen Mäher. Auch das Binden der Garben wird heute schon geübt“, informiert Gerstenkorn.
Das Interesse, historische Erntemethoden zu erlernen, sei nach wie vor groß. „Wir haben viele junge Interessierte, die in unserer Gruppe mitmachen und sich an den Vorbereitungen beteiligen.“ Im Anschluss an das Anmähen wird die traditionelle Erntekrone aus Hafer, Roggen, Triticale und Weizen gebunden, welche die neue Erntekönigin dann tragen wird. Auch das Binden der Kränze für die Tombola, bei der es zudem von den Mitgliedern der Erntefestgruppe Gebasteltes oder Gebackenes zu gewinnen gibt, zählt zu den Arbeiten im Vorfeld.
Der Festumzug startet um14 Uhr vom Schnegaer Marktplatz durch den Flecken zum Festplatz am Ortsausgang. Die Mitglieder der Erntefestgruppe, bekleidet mit historischen Gewändern, sowie Gäste und die eingeladenen Gasthoheiten werden den Umzug begleiten. Es gibt zwar keine Kuh- oder Pferdegespanne, dafür aber einen Ziegenwagen von Familie Gaedke, in dem die kleinen Gäste mitfahren – ebenfalls mit Strohhüten und entsprechender historischer Kleidung.
Gegen 15 Uhr beginnt auf dem Feld die historische Ernte. Den Anfang machen die Mäher mit den für die Swinmark typischen Korbsensen, mit denen der Roggen abgemäht wird, den die Binderinnen dann zu Garben binden. Diese werden dann zu Stiegen aufgebaut, damit das Getreide trocknen kann. Nach der Vesper und dem Tanz um die Stiegen wird gezeigt, wie das Getreide aus dem Vorjahr gedroschen wird. Ein Teil wird mit dem Dreschflegel ausgedroschen und ein Teil mit der moderneren, von einem Trecker angetriebenen Dreschmaschine. „Zum Schluss laufen die Kinder noch einmal über das Feld, um in einem Körbchen die restlichen Ähren abzusammeln.“
Für die Erntefestgruppe ist diese landwirtschaftliche Veranstaltung mit Festumzug zugleich ein Zeichen der Wertschätzung für die Arbeit der Bäuerinnen und Bauern. „Wir möchten damit zeigen, wie hoch der Arbeitsaufwand früher war und auch heute noch ist, bis das Essen vom Acker auf den Tisch kommt. Und wie wetterabhängig die Landwirte sind.“
Die Proklamation der neuen Erntekönigin findet gegen17 Uhr statt und ist jedes Mal eine Überraschung, wie die amtierende Königin Emma Marie Gaedke berichtet: „Ich habe mein Jahr als Erntekönigin jedenfalls sehr genossen. Ich habe viele neue Leute kennengelent und war unter anderem auf der Grünen Woche, beim Kartoffelfest in Bad Bevensen sowie beim Heideblütenfest.“
Anlässlich des langjährigen Bestehens gibt es am Sonnabend ab 21 Uhr eine Stoppelfete im Zelt und am Sonntag, dem 23. Juli, ab 10 Uhr einen Gottesdienst mit einem Frühstück im Zelt.
Historisches Erntefest
Programm auf einen Blick
Sonnabend, 22. Juli
14 Uhr: Festumzug durch Schnega vom Schnegaer Marktplatz
15 Uhr: historische Ernte auf dem Roggenfeld am Ortsausgangin Richtung Oldendorf, Kaffee und Kuchen und zahlreicheAusstellende sorgen für Abwechslung auf dem Festplatz
15.30 Uhr: Musik mit den Lütten Swinmärkern
16 Uhr: Musik und Tanz von De Öwerpetters
17 Uhr: Proklamation der neuen Erntekönigin und Vorstellungder Gasthoheiten
21 Uhr: Stoppelfete im Zelt unter den Eichen
Sonntag, 23. Juli
10 Uhr: Gottesdienst mit anschließendem Frühstück im Zelt.Karten für das Frühstück gibt es nur im Vorverkauf in der Tankstelle Busse, MyEnso und dem Dorf.Punkt in Schnega.