Neue Junior Guides für das Rundlingsmuseum Lübeln ausgebildet
em Lübeln. „Viele Kinder im Wendland leben in einem Rundlingsdorf, wissen aber gar nicht, was das eigentlich ist“, erklärt Ilka Burkhardt-Liebig, Vorsitzende des Rundlingsvereins. Dies wurde deutlich, als sieben Elftklässler der Drawehn-Schule Clenze kürzlich die vierte Klasse der Astrid Lindgren Grundschule aus Schnega an einem Vormittag durch das Freilichtmuseum in Lübeln führten. Doch nicht nur dieser Umstand ist der Grund für die Ausbildung der Junior Guides: „Es fehlen uns einfach die Leute“, konstatiert Burkhardt-Liebig den Mangel an Menschen, die durch das Lübelner Rundlingsmuseum führen können. Daher bildet der Verein bereits zum vierten Mal Elftklässler der KGS zu Geschichts-Experten aus.
„Das Wendland ist etwas ganz Besonderes“, sagt Stefan Zauner, Lehrer und Projektkoodinator der KGS. Er freut sich, dass seine 16 bis 18 Jahre alten Schülerinnen und Schüler interessiert sind und engagiert verinnerlicht haben. Diese lernten das Rundlingsmuseum an fünf Terminen vor Ort kennen, tauchten in die Themenwelten ein und konnten sich ihr Spezialgebiet heraussuchen, welches sie in Unterrichtseinheiten erarbeiten konnten.
Was trugen die Frauen und Männer in früheren Zeiten? Wie wird Flachs zu Stoff verabeitet? Wie klingt Drawänopolabisch und wie sah der Alltag von Kindern vor 200 Jahren aus? In kleinen Grüppchen zogen die Grundschülerinnen und -schüler mit den Guides über das Freiluftgelände des Rundlingsmuseums und lernten mal anschaulich, mal spielerisch etwas über die Geschichte ihrer Heimat.
„Jede Kindergruppe ist anders und wir mussten immer wieder neu auf die Kinder eingehen“, erzählt Lea Potz nach den Führungen. „Die einen waren still und interessiert, die anderen laut und haben viele Fragen gestellt“, schildert Antoni Pepler seine Erfahrung. „Wir haben zwar geübt, aber irgendwie ist man trotzdem noch aufgeregt“, erzählt Mirjam Rieke, die Angst hatte, Fragen nicht beantworten zu können. Es sei wirklich eine Herausforderung, den Grundschulkindern das angeeignete Wissen „ohne Zettel in der Hand“ zu vermitteln. Man müsse sich auf die Gruppe einlassen und diese nicht mit Informationen überladen, weiß die Vorsitzende des Rundlingsvereins.
Stolz nahmen die Elftklässler im Anschluss ihr Zertifikat zum Junior Guide von Ilka Burkhardt-Liebig entgegen. Es bescheinigt ihnen wichtige Kompetenzen wie Verantwortung, Teamfähigkeit und Sprachkompetenz. Zur großen Freude von Burkhardt-Liebig meldeten sich sechs der Junior Guides für anstehende Kinderführungen an. „Das ist eine tolle Quote!“, ist sie begeistert. Sie hofft auf eine lange und tolle Zusammenarbeit.