Es ist „Zeit zu machen!“

Denkwürdiges von Kreishandwerksmeisterin Claudia Schmidt

lk Uelzen. „Zeit zu machen!“ Das ist das diesjährige Motto des deutschen Handwerks. „Was soll das eigentlich bedeuten?“, fragt Kreishandwerksmeisterin Claudia Schmidt und erläutert: „HandwerkerInnen sind MacherInnen. Das ist unsere DNA. Wir lieben es, zu gestalten, zu bauen, zu reparieren – eben zu machen! Mit dem Tag des Handwerks möchten wir auf unsere Gewerke aufmerksam machen. Haben wir das nötig? Augenscheinlich ja! Natürlich freuen sich alle über neue Gebäude, neue Frisuren, frisches Brot, tolle Hausfassaden, effiziente Heizungsanlagen und vieles mehr. Dass dies alles aber hauptsächlich in Handarbeit gefertigt, erstellt oder repariert wird, durch viele tolle Menschen in spannenden Berufen, dieses Bewusstsein scheint in unserer Gesellschaft zumindest in Teilen verloren gegangen zu sein. Schade!“ Dabei lohne es sich in vielerlei Hinsicht, sich gerade bei der Berufswahl auch und gerade mit Handwerksberufen zu beschäftigen. Im Handwerk gebe es so unglaublich viele verschiedene Möglichkeiten, seine Vorlieben, Begabungen und Neigungen in einem Beruf zu verbinden, wie sonst in wohl kaum einer anderen Branche. Denken, planen und machen – im Handwerk sei das ein selbstverständliches Zusammenspiel. „Dabei hilft uns heute – im Gegensatz zur Vergangenheit – auch sehr viel Technik.“

Was früher noch eine knüppelharte und körperliche Tätigkeit war, werde heute vielfach durch moderne Technik deutlich erleichtert. Und noch ein erheblicher Vorteil biete sich im Handwerk. Die Arbeitsplätze würden meist vor Ort, also in der heimischen Region, angeboten. Lange Anfahrtszeiten entfielen zumeist. Das wiederum bedeute, dass auch ein privates Engagement gepflegt werden könne. Sei es nach Feierabend etwa beim Sportverein oder in der Feuerwehr. „Dieses Engagement ist ein sehr wichtiger Bestandteil in unserer Gesellschaft, der nur funktionieren kann, wenn wir ausreichend Menschen vor Ort haben, die sich überhaupt ehrenamtlich engagieren können. Weil sie nicht nur in der Region wohnen, sondern auch arbeiten! Und somit für Feuerwehr, Rettung, Katastrophenschutz auch just in Time verfügbar sind. Das in fast allen Handwerksbetrieben gepflegte familiäre Betriebsklima rundet die modernen Anforderungen an eine gesunde Work-Life-Balance ab. Eine ausgewogene Mischung zwischen Leben und Arbeiten!“

„Der Kritiker wird jetzt eventuell noch fragen: Ja – aber was ist mit den Verdienstmöglichkeiten?“, merkt Claudia Schmidt an. Ihre Antwort: „Im Handwerk gibt es sehr gute Möglichkeiten, seine persönliche Karriere und damit auch die Verdienstmöglichkeiten so anzustreben, wie man es zu einem glücklichen und erfüllten Leben braucht! Setzt man Wegezeiten und Fahrtkosten in Relation, so ist der Benefit im Handwerk vermutlich sogar größer. Es fehlt nun nur noch die entsprechende Anerkennung und Wertschätzung der Handwerkerinnen und Handwerker in unserer Gesellschaft. Aber auch hier stellt sich langsam ein Wandel ein. Denn: Was wären wir ohne das Handwerk? Wir Handwerker sind eine starke und elementar wichtige Wirtschaftsmacht! Von nebenan! Genau deshalb gibt es den Tag des Handwerks, um uns allen die Wichtigkeit dieser Branche bewusst zu machen. Und Lust zu machen, ein Teil dieser Handwerkerfamilien zu werden beziehungsweise zu bleiben. Also, wann bist du, sind Sie dabei? Zeit zu machen!“

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