„Bio hilft“ unterstützt Waisenkinder
bv Hitzacker. Durch das verheerende Hochwasser in Polen wurde ein Waisenhaus vergangene Woche so stark in Mitleidenschaft gezogen, dass es nun Hilfe aus dem Wendland bekommt. Dafür verantwortlich zeichnet Alexander Ottavio aus Hitzacker, bekannt für seine Spendenaktionen für die Ukraine. Der 51-Jährige wurde unlängst in den Vorstand der privaten Hilfsorganisation Safety Home Ukraine gewählt. Und diese Organisation kümmert sich nun auch – ausnahmsweise – um das Waisenhaus im polnischen Klodzko.
„Man kann sich das nur schwer vorstellen, aber das Wasser stand dort meterhoch“, berichtet Ottavio, der Fotos von dem Waisenhaus zeigt. „Alles dort ist zerstört, die Betten, Matratzen, die Küchen, Elektrogeräte, die Böden sind verschlammt. Große Teile von Polen sind vom Hochwasser betroffen, weswegen der Staat überall zu tun hat und dort nicht sofort helfen konnte. Da sind wir eingesprungen.“ Die Kinder sind in Zelten untergebracht, erste Nottransporte mit Decken und Trinkwasser haben das Waisenhaus bereits erreicht.
Ottavio ruft nun zur Hilfe auf und bittet um Spenden. „Wir wissen, dass in Deutschland eine gewisse Spendenmüdigkeit herrscht, weil es so viele Baustellen gibt und viele wegen der Inflation nur wenig haben. Aber wer etwas erübrigen kann, würde den Waisenkindern sehr helfen“, betont Ottavio. „Neben Geld, was wir brauchen, um den Transport zu bezahlen, suchen wir vor allem Bautrockner und Werkzeug, damit das Heim wieder aufgebaut werden kann.“
Die gemeinnützige Organisation Saftey Home Ukraine betreut in der Ukraine rund 4.700 Waisenkinder. „Zum Teil sind dort Frühchen untergebracht, aber auch junge Erwachsene bis zum Alter von 21 Jahren, wenn sie geistig behindert sind. Die Kinder mussten bereits mehrfach verlegt werden, weil die Waisenhäuser durch russische Raketen zerstört wurden. Sie wurden in die Karpaten gebracht, wo sie relativ sicher sind. Das Kümmern um diese Kinder wird länger dauern. Wir haben versprochen, das zu tun.“
Deshalb wurde Ottavio auch in den Vorstand gewählt, berichtet der Hitzackeraner, der für die Winter-Spendenkampagne sein Netzwerk im Wendland aktiviert: „Bio hilft“, eine Initiative von Voelkel, die mit befreundeten Bio-Unternehmen Lebensmittel, Kleidung und Getränke spendet, war gerade dabei, einen Transport für die Ukraine zusammenzustellen. „Auch dort haben sie buchstäblich nichts: keinen Strom, kein Wasser, kaum Lebensmittel. Im Winter ist die Not am größten, neben Nahrung benötigen sie Medizin, Infusionen für die Frühchen. Aber dann grätschte uns das Hochwasser in Polen dazwischen.“
Nach einem Aufruf stand fest: „Bio hilft“ auch in Polen. Jurek Voelkel habe seine Kontakte spielen lassen, seitdem sehe es gut aus, Firmen haben Hilfe zugesagt. „Aber nun müssen wir Lkw-Transporte finanzieren. Wir leeren unsere Lager, eins in Puhlheim, eins in Polen, um die Güter nach Klodzko und in die Ukraine zu befördern. Drei Lkw-Fahrten mit 40-Tonnern sind dazu nötig. Über 30 Paletten mit Gütern und Nahrung haben wir bereits zusammen. Und ich garantiere: Jeder Euro kommt an, und auch jede Packung Nudeln – weil Mitarbeitende von uns vor Ort sind, sowohl in Polen als auch in der Ukraine.“ Ottavio betont: „Wir brauchen vor allem Geld für die Transporte.“ Der gemeinnützige Verein kann Spendenquittungen ausstellen. Spenden kann man am einfachsten per Paypal: Safety Home Ukraine e. V., Verwendungszweck: Waisenkinder in Not.