2,25 Millionen Euro für Dömitzer Festung
rs Dömitz. Sichtlich angetan von dem Gesehenen und Gehörten, versicherte MdB Reem Alabali-Radovan (SPD) im August 2023 nach ihrem ersten Besuch in der Stadt Dömitz, sich für die Förderung des abgängigen Kommandantenhauses sowie der maroden Festung einzusetzen. Gemeinsam mit dem damaligen Dömitzer Bürgermeister Reinhold Suhrau (UWG), Bauamtsleiter Frank-Olaf Schwenk und Architekt Jörg Möser war die junge Politikerin, die Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration ist, im beeindruckenden Pentagon an der Elbe. Alabali-Radovan hatte abschließend versprochen, ein gutes Wort bei Claudia Roth als zuständiger Kulturstaatsministerin einzulegen. Sie schränkte seinerzeit aber auch ein: „Die Liste der Begehrlichkeiten ist lang.“ Vergangene Woche, also rund ein Jahr später, erreichte folgende Nachricht Dömitz: 2.255.000 Euro aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm der Bundesregierung hat der Haushalts- und Finanzausschuss des Bundestages zugunsten der Flachlandfestung freigegeben.
Stefan Sternberg, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, begrüßt die finanzielle Unterstützung des Bundes. Grundlegende Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten können nun erfolgen. Damit trage die Zusammenarbeit des Landkreises und der Stadt mit dem Ziel der Entwicklung der Festung Dömitz erste Früchte. Mit den Mitteln werde es möglich sein, die ersten Sicherungsmaßnahmen am Kommandantenhaus vorzunehmen, um dessen Denkmalwert dauerhaft zu sichern. „Ich danke allen Beteiligten auf allen Ebenen für den Einsatz, um auf Bundesebene auf die Festung Dömitz als Denkmal von nationaler Bedeutung aufmerksam zu machen. Insbesondere die Staatsministerin hat zusammen mit der Landesregierung, dem Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege, Minister Till Backhaus und Finanzminister Dr. Heiko Geue auf Bundesebene für das Projekt geworben.“
Unter anderem könnten nun die Sicherung und Instandsetzung der Fundamente, die Reparatur und statische Ertüchtigung aller tragenden Bauteile der Mauerwerks- und Fachwerkwände und Holzbalkendecken, die Instandsetzung der Holzschäden an den Dachstühlen und die Ergänzung fehlender Teile des Dachwerks erfolgen. Diese Maßnahmen seien die Grundlage für weitere Nutzungsüberlegungen mit dem Ziel der Belebung der Festung.
„Der Landkreis Ludwigslust-Parchim wird auf Basis des Kreistagsbeschlusses vom Dezember 2023 zeitnah einen Vorschlag unterbreiten, wie mit mehreren Partnern dauerhaft eine tragfähige Struktur für den Betrieb und die Sanierung der Festung gebildet werden kann“, sagte Landrat Sternberg. „Ich freue mich, dass wir über mehrere Partner Finanzierungszusagen haben, die die Perspektive bieten, die Festung in einem mittelfristigen Zeitraum zu sanieren. Der Landkreis bietet nunmehr an, die Stadt Dömitz insbesondere mit der Manpower aus der Kreisverwaltung zu unterstützen, die Voraussetzungen zu schaffen, die Mittel zeitnah zu verbauen. Ziel ist es, mit schnellem Handeln zeitnah den weiteren Verfall der Festung zu stoppen.“
Neben den Bundesmitteln wird sich auch das Land Mecklenburg-Vorpommern mit knapp 2 Millionen Euro beteiligen. Zusammen mit Mitteln der Deutschen Stiftung Denkmalschutz von 100.000 Euro stehen jetzt 4,5 Millionen Euro bereit.