Ein wichtiges Kulturgut

Viele Teilnehmende beim plattdeutschen Abend

bm Lüchow. „So viele Leute, wie schön“, freute sich Annedore Woltersdorf am Donnerstagabend über die 21 Teilnehmenden, die sich im Lüchower Allerlüd eingefunden hatten, um einen ganzen Abend lang Plattdeutsch zu sprechen. Zusammen mit Helga Schulz und Horst Schuster organisiert Woltersdorf diese Abende. „Wir machen das jetzt seit etwa einem Jahr und die Anzahl der Teilnehmenden wächst“, ergänzt Horst Schuster. Jeden zweiten Donnerstag im Monat treffen sich Interessierte und Neugierige, um sich in ihrer ureigenen Sprache, dem Plattdeutschen, zu unterhalten. Unter der Moderation von Helga Schulz wurden Lieder gesungen, Witze und Geschichten in Niederdeutscher Sprache, wie das Plattdeutsch im hochdeutsch korrekten Terminus heißt, vorgelesen und erzählt. Es wurde viel gelacht und in Erinnerungen geschwelgt. Zum ersten Mal mit dabei war Jutta Hecke, die bald in Rente geht. „Ich schaue nun, was ich mit meiner Zeit dann machen möchte“, erklärt sie. Sie verstehe Plattdeutsch, spreche es aber nicht. Ähnlich erging es einem weiteren Teilnehmenden. „Ich kann alles verstehen, aber ich habe eine große Hemmschwelle zu sprechen. Außerdem komme ich aus Hannover. Dort spricht man wieder ein anderes Platt.“

Das sei selbst im Kreisgebiet von Dorf zu Dorf sehr unterschiedlich, informiert Schulz. „Die Ausdrücke für bestimmte Wörter sind sehr verschieden, aber man kann sich trotzdem unterhalten“, ergänzt sie.

Für viele sei dieser Abend die einzige Möglichkeit, einmal wieder an die alten Zeiten zu denken. Die Möglichkeit, Platt zu sprechen, hätten viele im Alltag nicht. „Aber man kommt schnell wieder in die Sprache hinein“, erzählt eine weitere Teilnehmerin. Viel Gelächter erntete Heike Bertram für ihre kleine Aufführung von „Familie Schiefmoul“. „Es erfordert einiges an Übung, aber sorgt auch für gute Laune“, freute Bertram sich über den Beifall.

Die Niederdeutsche Sprache zu erhalten, sei den drei Initiatoren zudem ein zentrales Anliegen. „Es ist ein wichtiges Kulturgut“, erläuterte Anne­dore Woltersdorf. Und Jutta Hecke habe sich so gut amüsiert, dass sie bestimmt wiederkomme, wie sie abschließend verspricht.

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