Rund 70 Feuerwehrleute begannen im vergangenen Jahr ihre Feuerwehr-Ausbildung an der FTZ in Dannenberg, unter ihnen waren auch 27 Frauen.

Konstante Mitgliederzahlen

hbi Dannenberg. Anlässlichder Delegiertenversammlung des KreisfeuerwehrverbandesLüchow-Dannenberg e. V. am vergangenen Sonnabend in Dannenberg wurden die aktuellen Mitgliederzahlen inden Lüchow-Dannenberger Feuerwehren veröffentlicht: Ins­gesamt 2.889 Frauen und Männer sind in den Einsatz­abteilungen der 64 Ortsfeuerwehren aktiv. Das sind 28 Einsatzkräfte weniger als im vergangenen Jahr, ein Rückgang von rund einem Prozent. Obwohl diese Zahl etwa die Stärke einer „Ortsfeuerwehr mit Grundausstattung“ ausmacht, möchte man in Feuerwehrkreisen nicht von einem Negativtrend sprechen. „Die aktuellen Zahlen können verschiedene Ursachen haben. Zurzeitscheiden viele Einsatzkräfte altersbedingt aus, neue rücken zwar nach, doch der Wechsel erfolgt nicht immer synchron“, wie Pressesprecher Heiko Bieniußa mitteilt.

Das Höchstalter für Feuerwehrleute im aktiven Dienst liegt bei 67 Jahren, mit demErreichen dieser Altersgrenze scheiden Feuerwehrleute aus der Einsatzabteilung aus.2020 hat der Kreisfeuerwehrverband die Imagekampagne„112 Prozent Ehrenamt – MACH MIT“ ins Leben gerufen, um dem anhaltenden Mitgliederrückgang entgegenzuwirken. Und die Rechnung scheint aufzugehen, sind doch die Personalzahlen in den vergangenen Jahren erfreulich konstant geblieben. Dass in dieser Zeit zahlreiche Feuerwehrmänner und -frauen ausgeschieden sind, fällt beim Blick auf die absoluten Zahlen gar nicht auf. Der Grund: Es gibt ebenso viele Neueintritte. Neben Jugendfeuerwehrleuten, die in die Einsatzabteilungen hineinwachsen, spielen auch sogenannte Quereinsteiger eine immer größer werdende Rolle in der Personalpolitik der Feuerwehren. Also jene Menschen, die sich erst spät berufen fühlen, sich im Brandschutz zu engagieren.

„Für viele Leute beginnt zwischen 40 und 50 Jahren ein neuer Lebensabschnitt. Nämlich dann, wenn die Kinder groß werden, das Haus verlassen oder sie zurückkehren nach Lüchow-Dannenberg. Nicht wenige suchen in dieser Phase ein neues Hobby oder einfach nur Anschluss in der Gesellschaft“, sagt Bieniußa. Die Feuerwehren in den Dörfern sind fester Bestandteil der gesellschaftlichen Strukturen und das Engagement mehr als sinnvoll. Um die Personalentwicklung richtig einschätzen zu können, hilft ein Blick in die Grundlagenausbildung der Kreisfeuerwehr an der FTZ in Dannenberg.

Über 300 Feuerwehrleute besuchten 2024 unterschied­liche Lehrgänge, 70 erlangten ihre „Qualifikationsstufe Einsatzfähigkeit“, den erstenTeil der Feuerwehrausbildung. 28 Teilnehmende waren zum Zeitpunkt des Lehrgangs30 Jahre oder älter. Mit 13 Lehrgangsteilnehmern lag dieQuote der über 40-Jährigenbei rund 19 Prozent. In dieser Gruppe finden sich auch fünf Frauen, die erst spät zur Feuerwehr gefunden haben. Gerade die Entwicklung bei der Zahl der weiblichen Einsatzkräfteist beeindruckend: Mit einer Quote von rund 20 Prozentist der Frauenanteil in den Einsatzabteilungen der Lüchow-Dannenberger Wehr konstant ge­blieben.

Aber auch in diesem Fall lohnt sich ein Blick auf die Ausbildungen: Insgesamt 92 Lehrgangsplätze (30 Prozent) wurden im vergangenen Jahr von Frauen besetzt. Bei der „Qualifikationsstufe Einsatzfähigkeit“ wird es noch deutlicher: 27 Frauen haben im vergangenen Jahr ihre Feuerwehr-Grundausbildung begonnen und stellen so 38 Prozentaller Teilnehmenden in diesem Lehrgang.

„Dieser Trend sollte allenFrauen Mut machen, Mut,sich stärker in ihre Feuerwehr einzubringen und sich selbst mehr zuzutrauen“, kommentiert Franziska Schön, Frauensprecherin im Kreisfeuerwehrverband, diese Entwicklung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert