lk Lenzen/Elbe. Das BUND-Besucherzentrum und der Sachbereich Denkmalschutz des Landkreises Prignitz laden am Dienstag, dem 18. Februar, um 17 Uhr auf die Burg Lenzen ein. Im Rahmen der Vortragsreihe „Zeitschätze – Prignitz“ wird das Buch „Die Lutizen. Zur Geschichte der Slawen zwischen Elbe und Oder“ vorgestellt. Waren die Slawen rebellische Gegner des Christentums oder Verteidiger ihrer Identität? Dr. Fred Ruchhöft, Leiter des Museums in Goldberg, präsentiert anhand aktueller Forschungen zu Fälschungen und Forschungsirrtümern ein neues Bild über die Slawen.
Die Lutizen, eine Vereinigung slawischer Völkerschaften zwischen Elbe und Oder, wehrten sich seit dem ausgehenden 10. Jahrhundert im späteren Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg vehement gegen die Christianisierung und gegen damit verbundene sächsische Eroberungsversuche. Eine kritische Durchsicht der Schriftquellen erlaubt völlig neue Sichtweisen auf die Geschichte der Region. So ist der berühmte Slawenaufstand von 983 grundlegend anders verlaufen, als bisher vermittelt. Ebenso sind zum nicht minder berühmten „Wendenkreuzzug“ des Jahres 1147 trotz zahlreicher Publikationen andere Perspektiven zu diskutieren. Damit wird auch das Bild der antichristlichen Lutizen und ihrer Vorläufer, der Wilzen, vielfach durch die neueren Forschungen revidiert. Die Lutizen waren Gegner, aber auch Partner der westlich benachbarten Sachsen. Ethnische und religiöse Grenzen verschwammen öfter, als unsere moderne Geschichtsschreibung dies bisher wahrnehmen wollte.
Anmeldung erbeten unter zeitschaetze@lkprignitz.de oder unter (03876) 713244.
Im Anschluss an den Vortrag besteht ab 19.45 Uhr die Möglichkeit zu einem Abendessen im Burgrestaurant. Dazu ist eine Reservierung bis zum 16. Februar unter reservierung@placetov.de erforderlich.