bv Damnatz. Den traditionellen Rück- und Ausblick auf das vergangene und vor uns liegende Jahr gab Bürgermeister Torsten Schulz am Sonntag im Gasthaus Steinhagen – und zahlreiche Damnatzer folgten der Einladung. Der große Saal: bis auf den letzten Platz besetzt. Das zeigt neben dem Interesse an Neuigkeiten auch die große Verbundenheit der Anwohnenden mit ihrem Elbdorf.
Folgende Themen waren vorgesehen: die Arbeit des Gemeinderates, die neue Grundsteuer, die Haushaltslage, das Dorfentwicklungsprogramm, der geplante Kindergartenumbau und die -erweiterung sowie künftige Veranstaltungen. In den über zwei Stunden kam auch Sarah Frahm zu Wort, die neue Geschäftsführerin des kreiseigenen Beförderungsunternehmens LSE. Sie stellte den Damnatzern das neue Mobilitätsangebot Wendland OnDemand vor.
Am Anfang blickte Bürgermeister Schulz auf erfolgreich umgesetzte Projekte des vergangenen Jahres zurück, wie die neue ADAC-Fahrradreparaturstation am Deich oder der Jugendplatz, der mit Tischtennisplatte und Sonnensegel versehen wurde. Auch konnte der Wirtschaftsweg Richtung Brackwehr auf 270 Metern Länge erneuert werden. Die Einfahrt am Friedhof zum Grüngutplatz wurde ebenso befestigt wie der Wegeseitenraum an der Kirchstraße.
Seit August 2024 steht auch in Damnatz ein Regiomat. Initiiert vom Marketingverein ALMA, gefördert von der Samtgemeinde Elbtalaue und bestückt von der Markthalle Dannenberg, werde das Angebot gut angenommen, betonte Schulz. „Sie sind digital vernetzt, das heißt, wenn etwas verkauft wird, wird gleich nachbestellt“, wusste der Bürgermeister. Die Gemeinde habe für 600 Euro den Untergrund gepflastert. Der Umsatz des Regiomaten von August bis Januar: rund 3.860 Euro. Am häufigsten wurden Eier verkauft, gefolgt von Fassbrause, Käse und Mettwurst.
Die Gemeinde setze große Hoffnung in das neue Dorfentwicklungsprogramm, früher Dorferneuerung. „Wir haben bereits den dritten Antrag gestellt und pro Gemeinde der Dorfregion ,Elbperlen‘ rund 3.000 Euro investiert“, berichtete Schulz, eine Investition, die sich nach den ersten zwei Anläufen nun eventuell auszahle. „Sollten wir den Zuschlag im April bekommen, geht die Arbeit erst richtig los“, blickte er voraus.
Der Haushalt der Gemeinde verzeichne bei einem Volumen von rund 450.000 Euro und einer Rücklage von 165.000 Euro einen Fehlbetrag von 15.800 Euro. Die Gemeinde muss keine Darlehen bedienen, ist schuldenfrei.
Die neuen Hebesätze betragen für die Grundsteuer A (landwirtschaftliche Flächen) 460 Prozent, für die Grundsteuer B 200 Prozent. Angesichts der Ungewissheit, wie es mit der Kreis- und SG-Umlage weitergehe, könne man noch keine Prognose für die Gemeinde abgeben. Zum geplanten Umbau der Kita am Elbdeich erklärte Schulz, dass nach Jahrzehnten des Betriebs schlussendlich eine Umnutzungsgenehmigung erforderlich sei. Der Plan: „Wir wollen die Erneuerung der Bestandsräume und den neuen Anbau, einen modernen, schlichten Holzbau, für 390.000 Euro hinbekommen.“ Der Bauherr, die Gemeinde Damnatz, hatte den Bauantrag im Dezember 2024 gestellt. Zurzeit werde nach einer Interimslösung gesucht, wo die Kinder während der Bauphase untergebracht werden können.
Zum Thema Deichbau hieß es, dass es „noch lange nicht so weit“ sei – schuld sei das lange Planungsverfahren. Nun werde erst mal der Bereich Wussegel bis Penkefitz saniert.
Abschließend merkte ein Anwohner zum Thema ÖPNV kritisch an, dass Linienbusse nicht mehr ab Damnatz verkehrten – außer den Schulbussen. Um diese Lücke zu füllen, habe die LSE Wendland OnDemand ins Leben gerufen, erklärte LSE-Leiterin Sarah Frahm. „Wenn jemand kein Smartphone hat oder Angst, die App richtig zu bedienen, kann er auch einfach bei uns anrufen“. Wendland OnDemand ergänze den ÖPNV im gesamten Kreisgebiet mit Fahrten, die die Fahrgäste über eine App oder telefonisch unter (05841) 120555 buchen können. Die Fahrten werden zu Sonderpreisen von lokalen Taxi-Unternehmen übernommen, mit denen der Landkreis kooperiert, sind aber zeitlich begrenzt. Nachts etwa verkehren sie nur bis 24 Uhr.