Barbara Geiger von Fräulein Brehms Tierleben brachte den Schülerinnen und Schülern der Drawehnschule Clenze mit eindrucksvoller Sprache, Bildern und Videos die Welt der bedrohten Wildtiere näher.

Wenn Theater schnurrt und summt

em Clenze. New York, Dijon, Wendland: Barbara Geiger von „Fräulein Brehms Tierleben“, dem einzigen Theater für gefährdete heimische Tierarten, reist mit ihren Inszenierungen um die ganze Welt. Letzte Woche war die Autorin, Regisseurin und Schauspielerin auf Einladung des Naturparks Wendland.Elbe e. V. an der Drawehn-Schule Clenze (KGS) zu Gast. Vor den Schülerinnen und Schülern der 6. und 7. Jahrgangsstufe brachte sie zwei bedrohte Wildtierarten szenisch näher: die Wildkatze und die Wildbienen – zwei Arten, die auch im Kreisgebiet heimisch sind. Dank einer Förderung des Landes Niedersachsen tourt die Schauspielerin derzeit mit zehn Auftritten durch die niedersächsischen Naturparke. Elena Konrad vom Naturpark Wendland.Elbe e. V. freut sich, den Schülerinnen und Schülern diesen abenteuerlichen und zugleich wissenschaftlichen Blick in die Welt der Wildtiere bieten zu können. „Auch ich habe heute einiges dazugelernt“, berichtet sie.

Die Rückkehr der Wildkatze

Felis silvestris, die Wildkatze, ist ein scheuer Beutegreifer. „In den letzten Jahren konnten wir eine Wiederausbreitung der Wildkatze in den Waldgebieten Lüchow-Dannenbergs beobachten“, berichtet Andrea Krug vom BUND Niedersachsen auf Nachfrage. Sogar Jungkatzen wurden bereits gesichtet. Mit eindrucksvoller Sprache und unterstützt durch Bild- und Videomaterial samt Ton entführt Geiger die Sechstklässler in die Welt der Wildkatzen – von Paarung und Jungenaufzucht über Jagdverhalten und Lebensraum bis hin zu ihrem größten Feind: dem Menschen. Auf die Frage einer Schülerin, ob man eine Wildkatze wie eine Hauskatze halten könne, erwidert die Expertin: „Sie schnurren, knurren, purren und maunzen – genau wie Hauskatzen. Aber zähmen lassen sie sich nicht. Die würde dir die ganze Wohnung zerlegen.“

Anhand einer Karte veranschaulicht sie die Verbreitung der Wildkatzen in Deutschland im Jahr 2015. Darauf sind verstreute Inseln zu sehen, die ihren Lebensraum markieren. „Was hier fehlt, sind Brücken zwischen den Inseln.“ Doch heute, zehn Jahre später, habe sich das Bild gewandelt, zeigt sie anhand einer aktuellen Karte. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben Korridore zwischen den einzelnen Habitaten angelegt – mit Erfolg: Die Wildkatzen nutzen diese Wildbrücken nachweislich, berichtet Geiger. Auch im Naturpark Wendland.Elbe spielt diese Vernetzung eine zentrale Rolle. „Durch Gehölzstreifen zwischen den Wäldern schaffen wir die Voraussetzung dafür, dass Wildkatzen dauerhaft in der Region bleiben“, informiert Andrea Krug. Derzeit sind hier nachweislich eine weibliche und sechs männliche Wildkatzen beheimatet.

Die Reaktionen aus dem jungen Publikum fallen positiv aus: „Ich fand es spannend, woher das Schnurren kommt und was für eine Wirkung es haben kann.“ „Es ist toll, dass sich der Wildkatzenbestand in den letzten zehn Jahren wieder vermehrt hat.“ „Ich hätte nie gedacht, dass Wildkatzen schwimmen können.“

Seit 18 Jahren verbindet „Fräulein Brehms Tierleben“ wissenschaftlich fundiertes Theater mit poetischer Sprache und entführt das Publikum in faszinierende Tierwelten, Die Erfinderin, inspiriert von Alfred Brehm, dessen „Brehms Tierleben“ zum Synonym für populärwissenschaftliche zoologische Literatur wurde, versteht ihre Stücke als Sprachrohr der Natur. Sie reist damit um die Welt und sensibilisiert Jung und Alt für Umwelt- und Klimaschutz.

Für die Siebtklässler ging es anschließend in die summende Welt der Wildbienen.

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