Neues Königspaar der Schützengilde zu Hitzacker

Älteste Gilde Lüchow-Dannenbergs feiert viertägiges Schützenfest

rs Hitzacker. 630 Jahre ist sie alt – die Schützengilde zu Hitz-acker (Elbe) von 1395. Damit ist sie die älteste Schützenvereinigung innerhalb des Kreisgebietes. Vom Donnerstag, dem 10., bis Sonntag, den 13. Juli, wird an der Jeetzelmündung groß Schützenfest gefeiert. Dieses ist wie auch andernorts der Höhepunkt des Schützenjahres. Der Zusammenhalt wird in Hitzacker aber in allen zwölf Monaten des Jahres gelebt: „Die vergangenen Aktivitäten der Schützengilde Hitzacker waren ein wahres Fest der Gemeinschaft, des Brauchtums und der Freude! Mit großem Enthusiasmus und eindrucksvoller Tradition hat die Gildeerneut bewiesen, dass sie das Herz und die Seele der Stadt ist“, wie auf der Gilde-Homepage zu lesen ist. Und fleißig waren die Männer um ihr amtierendes Königspaar Henning Fredersdorf und Kathrin Münch, die schon 2017 aufdem Thron saßen, dabei auch: Denn jüngst besuchte man mit Abordnungen die Feiern der Schützenbrüder in Metzingen, Gartow und Lüchow; zudem wurde am vergangenen Sonnabend der erste eigene Exerzierabend absolviert, bei dem auf dem Schießstand um die Königswürde und die Ehrenscheibe geschossen wurde (Seite 9). Weiter geht es am Sonnabend, dem 5. Juli, mit dem zweiten Ex-Abend, der gleichzeitig Käseabend ist. Neben dem weiteren Anlegen auf die Königsscheibe wird die Ehrenformation geübt, es gibt Ehrungen sowie Auszeichnungen. Und bis zu vier Rekruten werden ausgebildet. Überdies tritt das gildeeigene Kabarettensemble, die „Pannenschieter“, auf, wobei so manche Anekdote aus dem Schützenjahr auf die Bühne gebracht wird. Fanden letztere Aktivitäten überwiegend im geschlossenen Rahmen statt, so zeigt man sich ab Donnerstag, dem 10. Juli, in der Öffentlichkeit, denn abends ab 22.30 Uhr wird der Große Zapfenstreich auf dem Marktplatz zelebriert. Schon vorab wird durch die Stadt marschiert.Anschließend wird in das Festzelt am Kranplatz eingerückt.

Kinderschützenfest

Tags darauf ist Kinderschützenfest und abends ab20 Uhr im Festzelt die Feier „Last Night of the King“. Um 13.30 Uhr trifft die Gilde auf dem Münchhof ein, um von dort zur Grundschule zu marschieren, wo sich die Kinder dem Tross anschließen. Über die Neue Straße, Bergstraße, Am Langenberg und Drawehnertorstraße geht es zum Marktplatz, wo stets großer Andrang von Wartenden herrscht. Gegen 14.30 Uhrerfolgt die Proklamation der neuen Kindermajestäten.Derzeit regieren noch Ronja Loelf und Anton Kirchhoff,unterstützt von dem Kronprinzenpaar Katharina Muchow und Jalon Pischke. Diese geben ihre Insignien ab, die Nachfolger überschütten ihr Volk danach mit einem Bonbonregen. Mit den neuen Würdenträgern geht es dann ins Zelt, wo von 15 bis 16.30 Uhr das Preisschießen der Kinder stattfindet; Preisverleihung ist um 17 Uhr. Ab 16 Uhr schießen die Gildemitglieder dort um den Ritterorden, welchen diese – bei Erfolg – um 19.30 Uhr ausgehändigt bekommen. Direkt im Anschluss beginnt die große Feier des scheidenden Königs Henning Fredersdorf. Ein DJ heizt den Gästen gehörig bei diesem vergleichsweise jungen Format ein. Die Stimmung dabei war in den vergangenen Jahren hervorragend – auch dank der großen Anzahl an Jungschützen, die mit ihrer guten Laune begeistern. Auf das Abbrennen eines Feuerwerks wird weiterhin verzichtet.

Erst der Obergildemeister, dann der Gildemeister.

Sonnabend ist der Haupttag auf dem Vergnügungspark am Kranplatz und Umgebung: Schon um 8.30 Uhr sammelt sich die Gilde im Weinzelt – nachdem Vizekönig Michael Schulz und König Fredersdorf (beide Mitglieder der II. Kompanie) abgeholt wurden, geht es gemeinsam durch die Stadt. Um 11.40 Uhr ist Halt vor der Drawehnertorschänke, wo man Gäste aufnimmt. Von dort geht es zu einer weiteren kleinen Runde durch den Ort, um rechtzeitig um 12 Uhr beim Königsfrühstück im Café Dierks zu sein. Bei dieser geschlossenen Veranstaltung gibt es reichlich Musik mit Gesang, eine Ansprache des Obergildemeisters und Vizekönigs Michael Schulz, Reden von Gästen, ein gemeinsames Essen sowie eine Tombola. Und der amtierende Regent darf nach seinen Worten ein letztes Mal sein Lied „Henning ist König“, nach der Melodie: „An guten Tagen“, hören. Dann wird es spannend, denn der Obergildemeister lüftet das bestgehütete Geheimnis der Gilde: Der neue König wird bekannt gegeben, der sitzend auf den Schultern von Kameraden seine Königsscheibe in die Höhe halten wird. Ob es nach Obergildemeister und Gildemeister wieder einer aus dem Gildevorstand wird? Man darf gespannt sein.

Mit Tombolas, Partys

Vom „Dierks“ geht es bei einem ausgeweiteten Ummarsch zum Marktplatz, wo das neue Königspaar um 15.10 Uhr inthronisiert wird. Danach setzt sich der Tross erneut in Bewegung, um letztlich mit einem Fahnenausmarsch um 15.45 Uhr im Festzelt anzukommen. Dort findet dann ein Platzkonzert statt. Die Gilde genießt dann ab 18 Uhr ein Kaffeetrinken im „Dierks“ und rückt ab 20 Uhr zum Tanz im Festzelt ein. Der Abschlusstag, der Sonntag, beginnt um 11 Uhr mit einem Feldgottesdienst mit Gästen im Zelt. Um 13 Uhr ist dort neuerlich Fahneneinmarsch, von wo man zu einem Ummarsch durch die in den Farben Grün, Weiß und Rot geschmückte Stadt marschiert, um gegen 14.15 Uhr vor dem Zelt zu paradieren, wo es ab etwa 14.45 Uhr eine Tombola mit wertvollen Preisen gibt – unter anderem 250 Euro Bargeld (gespendet von der Seniorenresidenz Elbtalaue) und eine Reise mit dem Sofafloßim Wert von 180 Euro.

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