Saskia Pinnisch und Lai Vollmer belegten bei dem getaltungswettbewerb "Die gute Form" Platz zwei und drei. Es fehlt die Gewinnerin Lea-Marike Hoene.

Wettbewerb: Gesellenstücke mit Stil

bm Lüchow. „Wenn mich einer fragen würde, dann würde ich sagen, das Stück ist unbezahlbar“, erzählt der frischgebackene Tischlergeselle Lai Vollmer und streicht über seinen Barschrank aus amerikanischem Nussbaumholz. Mit Gläsern und Flaschen bestückt, mit einer kleinen Schublade und einer Ablagefläche ist es ein echtes Unikat. Für sein Gesellenstück belegte Vollmer den dritten Platz beim Gestaltungswettbewerb „Die gute Form“. „Den Schrank habe ich meiner Mutter zum 60. Geburtstag geschenkt. Sie wollte es zuerst gar nicht annehmen, weil sie weiß, wie viel Arbeit ich investiert habe“, erzählt Vollmer.

Platz zwei ging an Saskia Pinnisch, die ein Lowboard aus Esche gebaut hat. Die ebenfalls frischgebackene Tischlergesellin hatte allerdings schon gut vorgearbeitet: „Ich habe das Holz schon vor meiner Ausbildung selbst geschlagen und zum Trocknen hingelegt. Ich hatte das die ganze Zeit im Kopf, daraus mein Gesellenstück zu bauen“, erzählt Pinnisch. Als Siegerin des Wettbewerbs ging Lea-Marike Hoene hervor, die einen Flurschrank aus furniertem Ahorn gebaut hatte. Insgesamt waren sieben Gesellenstücke bei der Firma Holz Herbst in Lüchow ausgestellt, die als Plattform für diesen Wettbewerb diene, wie Holz-Herbst-Mitarbeiterin Lena Wietig informiert.

Für den Bau der Gesellenstücke gebe es verschiedene Kriterien, angelehnt an das sogenannte Hamburger Modell. „Man muss mindestens zwölf Punkte erreichen. Für jedes Extra, wie etwa eine Schublade oder ein Schloss, bekommt man Punkte“, erläutert Vollmer die Bedingungen. Beide hätten etwa um die 140 Stunden für ihre Stücke benötigt. „Man wird in dieser Zeit vom Betrieb freigestellt“, informiert Saskia Pinnisch. Jeder dürfe sich selbst aussuchen, was er bauen wolle. Wichtig sei, dass es Unikate seien und alles Handarbeit. Auch die Zeichnungen hätten beide von Hand erstellt. „Dabei muss man immer das 3D-Modell im Kopf haben. Fehler werden einem dabei nicht angezeigt. Das merkt man erst beim Bauen“, blickt Vollmer zurück. Tischlermeister Olaf Papendieck lehrt an den BBS und gehörte zur Jury, welche die Stücke bewertet hat. Sein Fazit: „Man bemerkt schon Unterschiede, aber generell sieht man auch, dass alle in ihrer Ausbildung viel gelernt haben.“

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