hey Bergen. Die Kette der historischen Ereignisse in der Schützengilde Bergen ist nicht gerissen. Nach dem jüngsten Schützenkönig 2023 und der ersten Schützenkönigin 2024 errang nun zum ersten Mal ein Geschwisterpaar die Kinderkönigswürde. Paul und Emma Stolpe aus Bösen wurden am Sonnabend bei der Proklamation im Zelt auf dem Festplatz von Obergildemeister Bastian Langkopf in Majestäten verwandelt.
Erst als die Kinder die Bühne verlassen hatten, war der neue Schützenkönig der Erwachsenen an der Reihe: Mit dem 28-jährigen Timo Prätorius aus Bergen, genannt „Der Standhafte“, ist nun wieder ein Mann in die Königswürde aufgestiegen. Ihm zur Seite steht Stephanie Enskat – „Die Einsatzfreudige“. Prätorius, so gab Langkopf den Anwesenden einige Hintergründe zum neuen König mit, sei erst vor drei Jahren auf ungewöhnliche Weise zur Gardekompanie gekommen. Damals habe er mit Jan Buchwald, der späteren Majestät, die Abmachung getroffen: Sollte Letzterer Schützenkönig werden, würde Ersterer der Gilde beitreten. Und am nächsten Tag sei Prätorius in Uniform erschienen.
Ganz ohne Gildeblut ging es aber auch dieses Mal in Bergen nicht: Die Kindermajestäten Stolpe haben starke Beziehungen zu den Schützen. Ein Onkel sei Kanonier, die Oma in der Damengruppe und der Opa selbst König und Obergildemeister gewesen, berichtete Langkopf über einen seiner Vorgänger. Auch Timo Prätorius habe schon immer einen Draht zur Gilde gehabt, hieß es. Vor 20 Jahren sei er Kinderkönig gewesen – und heutzutage als verlässlicher Vertreter des Fähnrichs eines der aktivsten Mitglieder der Schützen, lobte der Obergildemeister. „Ja, das ziehen wir jetzt durch“, soll Königin Stephanie zu ihrem König Timo gesagt haben, als sich dessen Regentschaft abzeichnete.
Anja Scharwey, nun Ex-Königin, habe ihr Jahr mit Bravour gemeistert, blickte Langkopf zurück. Die Gilde könne stolz auf ihre erste Königin sein. Das sei auch anderswo auf positives Echo gestoßen, bestätigte Ewald Meyer, Vorsitzender des Kreisschützenverbandes (KSV).
Mehrere Mitglieder der Gilde erhielten Ehrungen: Harald Sonnefeld bekam für 40 Jahre Mitgliedschaft die Ehrennadel in Gold des Deutschen Schützenbundes und die bronzene Nadel des KSV. Die bronzene KSV-Würdigung gab es zudem für Annemarie Zander, für Detlef Rudolph in Silber. Maren Schulze, Birgit Schröder und Karl Scharwey nahmen jeweils die silberne Landesverbandsnadel für 15 Jahre entgegen.