lk Nienwalde. Vor Kurzem erhielt der Nabu Lüchow-Dannenberg einen Hilferuf ausNienwalde. Dort wurde in einer Scheune ein Schleiereulenküken auf dem Boden sitzendgefunden. „Was sollen wir mit dem Küken machen?“ Diese Frage stellten der siebenjährige Lewi und die neunjährige Emmi Reuter Freddy Bommarius vom Nabu. Die Lösung war zunächst denkbar einfach: das Küken möglichst vor Ort mardersicher hochsetzen und in Ruhe lassen. Die meisten Vögel finden ihre Jungen und füttern diese auch außerhalb des Nistkastens.
Anschließend wurde ein Termin mit dem Eulenbeauftragten Dieter Schaarschmidt vereinbart, der zwei Tage später zur Kontrolle des Nistkastens und zum Beringen der Jungvögel kam. Zwischenzeitlich hatte auch eine zweite kleine Eule den Nistkasten verlassen. Dieter Schaarschmidt machte dafür die heißen Tage der vergangenen Woche verantwortlich. „Unter dem Dach der Scheune wird es im Nistkasten schnell einmal bis zu 40 Grad Celsius warm. Dann kommt es vor, dass die Jungvögel vor der Hitze fliehen.“
Die Arbeit des Eulenbeauftragten wurde von Lewi, Emmi und ihren Freunden aufmerksam verfolgt. Besonders aufregend wurde es, als Dieter Schaarschmidt auf die Leiter stieg und aus dem in fünf Meter Höhe hängenden Nistkasten weitere drei Jungeulen zum Beringen bergen konnte. Der älteste Jungvogel war schon fast erwachsen. Das kleinste Küken war drosselgroß. „Dass die Küken in Serie schlüpfen, ist bei Eulen ganz normal. So können die Eulen besser auf das Nahrungsangebot reagieren. In schlechten Mäusejahren dient dann auch schon mal das kleinere Geschwisterchen als Abendbrot“, erklärte Freddy Bommarius.
Nach dem Beringen, dem Bestaunen, vielen, vielen Fragen und einer ausführlichen Fotodokumentation konnten alle Küken zurück ins Nest gesetzt werden. Nun hoffen alle, dass alle Küken groß werden und die Schleiereulen sich weiterhin in Nienwalde bei Lewi und Emmi wohlfühlen. Für Emmi stand fest: „Wenn ich groß bin, dann will ich auch so etwas machen!“