Dieser Trecker wurde gleich von sieben Startern gefahren.

Rückwärts durch den Kreisverkehr

bv Penkefitz. Es ist ein skurriler Wettbewerb, den der Penkefitzer Pfingstbierverein nur alle zwei Jahre am Deich ausrichtet: Treckeranhänger rückwärts schieben – auf Zeit. In zwei Gruppen, der „Muskel-“ und der „Servo-Klasse“, maßen sich vor kurzem 20 Trecker-Piloten in dieser Disziplin.

„In diesem Jahr haben wir als besonderes Hindernis einen Kreisverkehr eingebaut“, berichtet Marvin Schmaggel, der den Wettbewerb gemeinsam mit seinem Vater Wilfried und anderen vom Pfingstbierverein vorbereitet hatte. Jeder, der einen Führerschein besitzt, weiß, dass schon das Rückwärtsfahren mit einem Pkw herausfordernd ist. Ohne Servolenkung ein tonnenschweres Gefährt mit vier Achsen rückwärts durch einen Kreisverkehr zu lenken, erfordere neben höchster Konzentration auch jede Menge Muskelschmalz, erläutert Wilfried Schmaggel.

Und er erklärt: „Wir verwenden für das rückwärts schieben einen sogenannten Drehhänger – einen Acht-Tonnen-Anhänger mit Drehkranz. Mit diesem wurde ein enger Parcours rückwärts durchfahren, inklusive des Kreisverkehrs, den die Fahrer einmal komplett umrunden mussten.“

Zum Schluss, erläutert Marvin Schmaggel, zählte vor allem der Abstand zum letzten Hindernis: je näher dran, desto besser. Dieser Abstand wirdals Strafzeit auf die Gesamtzeit gerechnet. Jeder der 20 Fahrer hatte den gleichen Parcours zu bewältigen. Allerdings wurden die Oldtimer ohne servogestützte Lenkung extra gewertet. Die Stimmung sei ausgelassen gewesen, als die besten Rückwärtskünstler um den Sieg kämpften. In der Servoklasse gewann Frank Carmincke in 4:16 Minuten vor Rudi Wiegrefe und Adrian Barge,

in der Muskel-Klasse Jannik Schulz (3:43 Minuten) vor Manuel Griese und Veit Tapper.

Weit über 100 Zuschauende ließen sich das Spektakel an der Deichbaustelle nicht entgehen. Einer der Höhepunkte war die Einlage einer Gruppe von sieben Woltersdorfern,die den Anhänger ohne Trecker – mit bloßer Muskelkraft – durch den Parcour schoben. Die Showeinlage wurde allerdings gekontert von sieben Jungs vom Penkefitzer Pfingstbierverein, die das Duell „Mensch gegen Anhänger“

am Ende sogar gewannen.Die Idee zu dem verrückten Wettstreit hatte Lars Riechert dereinst von seinem Lehrhof bei Pattensen mitgebracht.

Beim anschließenden Countryabend sorgte das Duo „The Blue Dog Postmen“, eigensaus Rheine angereist, für Stimmung. „Die Musiker haben verwandtschaftliche Beziehungen nach Penkefitz, deswegen sind sie aufgetreten, aber es ist ihr Markenzeichen, dass sie immer ohne Gage spielen und stattdessen das Publikum um Spenden bitten“, informiert Wilfried Schmaggel. So auchin diesem Fall: Das Duo bot drei Stunden lang ein mitreißendes Live-Programm, das Publikum dankte es mit 800 Euro, die in den Hut geworfen wurden. Der Verein rundetet die Summe auf 1.000 Euroauf und überreichte sie vor kurzem an Violetta, die Fachberatungsstelle gegen sexualisierte Gewalt in Kindheit und Jugend in Dannenberg. Dolly Tembaak von Violetta freute sich sehr: „Solche Spenden helfen uns enorm, da wir nicht ausfinanziert sind.“

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