Zwerg Flohmarkt Hubertus Hechel

Vermisster Zwerg aufgetaucht

cf Lüchow. Seinen angestammten Platz hat Hubertus Hechel am Weinberg in Hitzacker. Er ist einer von 52 bronzenen Zwergen, die sich über das Stadtgebiet verteilen. Quer auf seiner Brust steht „Herbsthärte“ – er ist der Zwerg, der dem gleichnamigen Laufwettkampf durch die Elbhöhen gewidmet ist. Am Weinberg fehlte er schon länger. Der Zwerg war aus der Verankerung gerissen und gestohlen worden. Nun ist Hubertus Hechel an anderer Stelle wieder aufgetaucht: beim Flohmarkt auf dem Lüchower Stadtfest am Sonnabend. Dort stand er zum Verkauf. Wie er dort hinkam, beschäftigt derzeit die Polizei. Klar ist: Gerannt ist der Läuferzwerg sicherlich nicht.

Dass Hubertus Hechel fehlte, war bei der Polizei am 10. Juli angezeigt worden. Da war der Läuferzwerg schon länger weg. Irgendwann zwischen 9. und 17. Mai soll er gestohlen worden sein. Seitdem fehlte jede Spur, bis Sonnabendvormittag mehrere Flohmarktbesuchende die Statue an einem Stand erblickten. Sie meldeten sich bei den Mitarbeitenden der Samtgemeinde Lüchow, die vor Ort waren – dann wurde die Polizei alarmiert.

Zwei Polizistinnen kamen und stellten Hubertus Hechel sicher. Wie Polizeisprecher Kai Richter sagt, hätten die Verkäufer erklärt, dass sie die Figur bei einer Haushaltsauflösung im Landkreis Uelzen mitgenommen hätten. Man habe nicht gewusst, worum es sich handele, hieß es. Ob das so stimmt, ermittelt nun die Polizei. „Es läuft ein Strafverfahren wegen Hehlerei“, sagt Polizeisprecher Richter.

Eine Besucherin auf dem Flohmarkt, die das Ganze beobachtet hatte, war Martina Sievers. Sie sitzt für Soli und Ini im Hitzackeraner Stadtrat. Sie habe sofort erkannt, dass es sich um einen Zwerg aus dem Elbestädtchen handelte. Und sie stellte sich eine naheliegende Frage: „Wie kann man so blöd sein, so ein Teil, das mehr als 1.000 Euro kostet, auf dem Flohmarkt verkaufen zu wollen?“

Während die Polizei noch ermittelt, schaut Hitzackers Bürgermeister Holger Mertins (FDP) nach vorn. Er habe direkt am Sonnabend von den Vorkommnissen erfahren. Nun soll der Zwerg „zeitnah“ wieder nach Hitzacker kommen.

Man mache sich nun verstärkt Gedanken darüber, wie die Zwerge besser gesichert werden können – beispielsweise durch GPS-Sender, um sie orten zu können. „Wir müssen aber prüfen, wie gut ein Signal durch die Bronze durchgeht“, sagt Mertins. Und dann sei da noch die Frage, wie teuer es werde, die Figuren damit auszurüsten.

Peter Wieczorek, Hotelier in Hitzacker, der sich selbst als „Oberzwerg“ bezeichnet, ist ein wenig skeptisch, was die GPS-Idee angeht. Man müsse dann regelmäßig die Batterien der Sender wechseln. Außerdem bezweifelt er, dass in den Hohlräumen in den Zwergenfüßen genug Platz für die Geräte ist. Die Diebstähle und der Vandalismus „schmerzen schon“, sagt er, „nicht nur im Einzelfall, sondern auch wegen der Folgeschäden“.

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