Die Wendland Dancers treffen sich einmal in der Woche, um Square Dance zu üben.

Wendland Dancers treffen sich zum Square Dance

bm Holtorf. „Turn to the right and go through“, ruft Klaus-Martin Brandmeyer durch das Mikrofon. „Dreht euch nach rechts und geht hindurch“, heißt es in der Übersetzung. Zu Western- und Country-Klängen drehen und wirbeln vier Tanzpaare durch den Saal der Alten Poststelle in Holtorf. Dort treffen sich einmal in der Woche die Wendland Dancers, um sich im Square Dance zu üben. Brandmeyer steht am Mischpult als sogenannter Caller und ruft die entsprechenden Figuren auf. Dann tanzen die Paare gleichsam nach seiner Pfeife.

Klaus-Martin Brandmeyer und seine Frau Heidi gehen dieser Leidenschaft seit 29 Jahren nach. „Als wir nach Gartow gezogen sind, haben wir an einem Volkshochschulkurs teilgenommen und haben dann vor 27 Jahren eine eigene Gruppe gegründet“, blickt er zurück. Auch Auftritte hätten sie schon viele absolviert. Zu den Höhepunkten habe eine Reise nach Oregon gezählt – ein nationales amerikanisches Square Dance-Treffen, bei dem die Tanzenden aus dem Wendland auch teilgenommen haben. „Die Amerikaner waren begeistert, weil wir einen deutlich flotteren Tanzstil haben. Sie waren doch eher gemäßigt in ihrem Tempo“, erinnert Brandmeyer sich lachend. Denn immerhin ist Amerika das Herkunftsland des Volkstanzes, der eine Mischung aus Tänzen verschiedenster Völker ist. „Er ist zu den Einwanderungszeiten in den USA entstanden. Sozusagen ein Mix aus der damaligen Besiedlung“, erklärt Brandmeyer.

Passend zum Square Dance tragen die Männer die typischen Westernhemden und die Frauen passend dazu weit schwingende Square Dance-Röcke in allen Farben und vielen veschiedenen Mustern. Jeder Teilnehmende trägt ein kleines, am Hemd befestigtes Schildchen mit Namen und der jeweiligen Funktion. Bei einigen der Tanzenden hängen mehrere kleine Schildchen da­runter: „Es sind Erinnerungen an Teilnahmen bei anderen Square Dance-Veranstaltungen“, erläutert Klaus-Martin Brandmeyer.

Bei Silvi Seitz-Eimer steht „President“ auf dem Schild. „Ich bin die erste Vorsitzende. Wir sind eine Abteilung des SV Gartow“, klärt sie auf. Bei Günter Wenzlaff steht „Student“ unter seinem Namen. „Ich bin seit Mai dabei und noch ein ziemlicher Anfänger. Der Tanz erfordert viel Konzentration – und manchmal klappt es noch nicht ganz vom Gehirn bis in den Fuß“, schmunzelt der angehende Tänzer, der während der Übungen liebevoll von den „Angels“, den Engeln, wie man die Fortgeschrittenen nennt, in die richtige Richtung geschubst oder gewunken wird. Die Teilnehmenden kommen aus dem gesamten Kreisgebiet. „Tatsächlich ist unser Einzugsbereich sehr groß und reicht sogar bis nach Lübtheen. Im Grunde kommen die wenigsten aus Gartow“, freut Brandmeyer sich über die gute Resonanz.

Um die 68 Figuren tanzen die Wendland Dancers. „Man braucht mindestens acht Teilnehmende, das ist dann ein Square“, erläutert Brandmeyer den Begriff.

„Square Dance kann man überall machen, und jeder, der diesen Tanz beherrscht, kann bei jeder Gruppe mitmachen, da die Tänze überall gleich sind“, informiert Roswitha Becker. Was zählte, ist die Gemeinschaft. „Wir feiern jedes Jahr ein Sommerfest und machen Ausflüge. Und wenn wir mal nicht genügend Teilnehmende sind, dann treffen wir uns privat“, schwärmt Christina Marx.

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