bm Lüchow. „Utopia – wie wollen wir leben” lautete die Fragestellung der diesjährigen Projekttage, mit welcher sich die Schülerinnen und Schüler des Lüchower Gymnasiums auseinandersetzten. Bei den jeweiligen Projekten beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler intensiv mit Zukunftsvisionen. Dabei ging es vielfältig und kreativ zu. Es seien viele neue Ideen entstanden, die von gesellschaftlichen Fragen bis hin zu konkreten Lebensentwürfen reichen würden, informiert Linus Pfeffer, der als Schüler des 13. Jahrgangs zu den Organisatoren der Projekttage gehörte. Utopie sei die Vorstellung von einer idealen Gesellschaft, die in der Wirklichkeit nicht existiere, erklärt der angehende Abiturient und ergänzt: „Trotz dessen lohnt es sich, über Utopien nachzudenken, denn sie eröffnen neue Perspektiven undladen dazu ein, bestehende Strukturen kritisch zu hinterfragen. Unser gesamter 13. Jahrgang hat einen großen Teil der Projekte organisiert und auch geleitet.“ Dabei habendie Schülerinnen und Schüler nicht nur Verantwortung für die Planung eines Projekts übernommen, sondern auch die Durchführung zusammen mit jüngeren Schulklassen organisiert.
„Im Rahmen der Projekttage gab es auch Exkursionen, wie zum Beispiel der Besuch eines Kartoffelhofs, eines Milchviehbetriebs, des Deutschen Roten Kreuzes, der Feuerwehr, einer Biogasanlage und auch des Zwischenlagers für Atommüll in Gorleben“, ergänzt Schulleiter Dr. Rainer Bartholomai.
Nicht nur abstrakte Gedankenspiele
Linus Pfeffer und Mitschüler Nils Krause fanden es zudem beeindruckend, dass „an unseren Projekttagen deutlich wurde, dass Utopien nicht nur ab-strakte Gedankenspiele sind, sondern Impulse für kreatives Handeln und gesellschaftliche Veränderung geben können“. In den vielfältigen Projekten hätten die Schülerinnen und Schüler sich mit ihrer eigenen Zukunft beschäftigt und dabei ihre Visionen praktisch erlebbar gemacht, betonte Linus Pfeffer. Dabei wurde das Thema Utopia aus vielen Perspektiven betrachtet. Es gab gesellschaftliche Themen wie Geschlechterrollen. „Beispielhaft war ein Besuch bei der Feuerwehr“, ergänzt Bartholomai.
„Kinder und Arbeit im Mittelalter“, die „Risiken und Probleme von Fast Fashion“ und die „Digitalisierung“ sowie der „World Kitchen Culture Club“, der traditionelle Rezepte von Schülerinnen und Schülern an der Schule sammelte und daraus Rezeptbücher erstellte, waren weitere Themen der Projektwoche. In weiteren Projekten wurden der Innenhof sowie einige Außenflächen der Schule mit neuen Pflanzen verschönert und ansprechend gestaltet. Ein weiterer Fokus lag auf den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) der Vereinten Nationen. „Ein zentrales Thema im Rahmen unseres Profils als Unesco-Projektschule“, betont Pfeffer. Insgesamt 17 Hocker wurden gebaut und mit einem jeweiligen sogenanntem SDG, wie etwa„Armut“ oder „sauberes Wasser und Sanitätsversorgung“ bemalt und beklebt. Außerdem habe es eine Zusammenarbeit mit dem Verein Quartier Vier gegeben, sodass auch das alte Rathaus miteinbezogen wurde. Für Nils Krause und Linus Pfeffer sei die Erfahrung auch anderweitig besonders gewesen. „Man lernt zu organisieren und sich auszutauschen“, findet Nils Krause. „Für angehende Lehramtsstudierende ist es eine gute Übung gewesen, einmal vor einer Klasse zu stehen und etwas zu erklären“, erzählt Linus Pfeffer. Insgesamt sei die Woche ein gelungenes Beispiel für das Engagement und die Zuverlässigkeit der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten gewesen, betont der Schulleiter.