Matthias Franke von der Capio-EJK erläutert Unterschiede
lk Dannenberg. „Die Gürtelrose (Herpes Zoster) ist eine schmerzhafte Hauterkrankung, die durch das Windpocken Virus, dem Varizella-Zoster-Virus, hervorgerufen wird. Insbesondere bei älteren und abwehrgeschwächten Menschen kann es zu einem Ausschlag entlang eines Hautsegmentes kommen“, berichtet Matthias Franke, Chefarzt der Anästhesie der Dannenberger Capio Elbe-Jeetzel-Klinik (EJK). Dieses zeige sich typischerweise in Form eines schmerzhaften streifenförmigen Hautausschlages mit Hautbläschen, der auf einer Körperseite in Erscheinung tritt. Ursache sei das Übergreifen einer Entzündung von einem Nerv auf das umliegende Hautgebiet (Dermatom).
„Betroffene berichten über starke brennende Dauerschmerzen im betroffenen Areal, verbunden mit immer wieder schlagartig auftretenden einschießenden stärksten Schmerzen.“ Das erkrankte Hautareal sei übermäßig empfindlich gegen selbst vorsichtige Berührungen, das selbst das Tragen von Kleidung unmöglich mache.
„Beim Auftreten der geschilderten Symptome sollte zügig ein Arzt aufgesucht werden. Durch die Verordnung von Virustatika kann die Vermehrung der die Erkrankung auslösenden Viren verlangsamt werden“, informiert Franke. Diese Behandlung sollte aber idealerweise 72 Stunden nach Auftreten der Bläschen begonnen werden. „Je früher desto besser!“
Eine Gürtelrose heile in der Regel innerhalb von zwei bis drei Wochen ab. Die Erkrankung könne sich aber auch über Monate hinziehen und trotz abgeheilten Hauterscheinungen starke, oft als unerträglich beschriebene Schmerzen hervorrufen. Man spricht dann von einer Post-Zoster-Neuralgie. „Um dieses zu verhindern ist eine früh einsetzende und ausreichende medikamentöse Schmerztherapie notwendig. Dafür werden neben klassischen Schmerzmitteln auch Medi-kamente eingesetzt, die ursprünglich für die Behandlung von Epilepsien und Depressionen entwickelt wurden.“ Auch sei die Verwendung von speziellen Pflastern und Wundauflagen mit Schmerzlindernden und desinfizierenden Wirkstoffen eine weitere Möglichkeit, die Beschwerden signifikant zu lindern.
„Konsultieren Sie schon bei ersten Anzeichen einer Gürtelrose ihren Hausarzt. Versuchen Sie nicht durch falsch verstandene Tapferkeit die Erkrankung auszustehen. Nur durch eine frühzeitige medikamentöse Behandlung kann eine Chronifizierung der Erkrankung vermieden werden. Gegebenenfalls müssen zusätzlich ein Neurologe und Schmerztherapeut hinzugezogen werden“, rät Matthias Franke.