Damnatz: Mit Blühflächen Natur am Leben erhalten
rhy Damnatz. Das Damnatzer Blühprojekt blickt zum Ende des Sommers auf eine erfolgreiche erste Saison zurück. Das Ziel, dafür 100 Blühpaten zu gewinnen, wurde mit aktuell 148 Patenschaften deutlich übertroffen.
Angefangen hatte alles im November 2019, als Gemeinderat, Imker und andere Interessierte aus der Gemeinde zusammen saßen, um ein Blühprojekt anzukurbeln. Das Besondere: Statt, wie oft üblich, die Blühflächen schon nach wenigen Monaten umzupflügen, sollten sie über fünf Jahre erhalten bleiben und sich in dieser Zeit zu artenreichen Lebensräumen entwickeln. Am 2. Februar wurden die Bürger in der jährlichen Einwohnerversammlung informiert. Der Damnatzer Georg Wilhelm stellte das Konzept ausführlich vor. Seit über 30 Jahren beschäftigt er sich intensiv mit Naturschutz und freut sich sehr, ein so ambitioniertes Vorhaben zu begleiten. „Ein Naturschutzprojekt im eigenen Dorf war schon immer mein Wunsch“, sagte er. Er stellte eine sehr vielfältige Saatmischung aus 60 Pflanzenarten zusammen, achtete darauf, dass vorhandene Insekten möglichst gut versorgt werden und die Pflanzen zu den Bodenverhältnissen passen. Da die Wildblumen in der speziellen „Damnatzer Blühmischung“ ausschließlich heimische Arten aus regionaler Herkunft sind, ist diese Mischung mit dem Gütesiegel „Regiosaatgut“ zertifiziert.
Anfang April wurde auf den von fünf lokalen Landwirten zur Verfügung gestellten Ackerflächen in und um Damnatz mit der Aussaat begonnen. In der folgenden regenlosen Zeit bangte man sehr um das Vorhaben und begutachtete immer wieder, ob denn auf den Blühflächen was zu sehen ist. Und das war es. Nach einiger Zeit keimten neben den üblichen einjährigen Pflanzen wie Sonnenblume, Gelbsenf oder Phazelia auch die zwei- und mehrjährigen Arten der Wildblumenmischung und wurden von einer Vielzahl Insekten, darunter auch gefährdete Schmetterlinge wie Schwalbenschwanz, Sonnenröschen-Bläuling und Kleiner Perlmutterfalter besucht, die sich dort sogar fortpflanzen. Mit der „Damnatzer Blühmischung“ geht es nicht nur um eine kurzzeitige Nahrungsquelle für Insekten wie bei einjährigen Blühflächen, sondern es entsteht rund um das Jahr ein Lebens-, Entwicklungs- und Rückzugsort, da die jährliche Bodenbearbeitung entfällt und immer nur Teilflächengemäht werden. Ganzjährig Nahrung und ein Zuhause finden hier auch Vögel,Kleintiere und Niederwild.
Blühpaten finanzieren einmalig für fünf Jahre einen Flächenanteil von 100 Quadratmetern und zahlen 100 Euro – also 20 Euro im Jahr. Als Dankeschön erhalten sie einmal im Jahr ein Glas Honig. Die Dorfgemeinschaft sucht weiterhin Blühpaten, da das Projekt nach dem guten Erfolg erweitert werden soll. Infos: www.damnatz-elbtalaue.de/index.php/unser-projekt