„Ich leide an einem Helfersyndrom“

Tischlermeister renovierte ehrenamtlich in südafrikanischer Missionsschule

bv Küsten. Er leide an so etwas wie einem Helfersyndrom, lächelt der Küstener Tischlermeister Hans-Jörg Böde, als er, gemeinsam mit seiner Frau Karin am Kaffeetisch, vor sich einen aufgeklappten Laptop mit Fotos, von einer Reise nach Südafrika berichtet, die er am Anfang dieses Jahres unternommen hat. Seine Reise, die er komplett selbst finanzierte, führte ihn in die ehemalige Missionsschule Hermannsburg in der Provinz KwaZulu-Natal, zwei Stunden mit dem Auto von Durban entfernt. Mit Partnerschule in Hermannsburg, Niedersachsen. Das Problem: „Werkzeug hatten die kaum, es gab dort laut Auskunft der Betreiber nur einen Akkuschrauber – und der war defekt. Ich habe deshalb kleine Handmaschinen und einen neuen Akkuschrauber im Koffer mitgenommen, habe dafür Übergepäck bezahlt. Und das Werkzeug im Anschluss da gelassen, als Spende.“

Seine Frau wirft lachend ein, dass sie dafür auf ebay extra einen Hartschalenkoffer gekauft habe, für acht Euro.

Der Reihe nach: Böde, der sich 1991 in Lüchow selbstständig machte, und 1997 in Lübeln baute, wo er bis heute mit seiner Frau lebt, las vor drei Jahren im Internet, dass die Deutsche Schule Hermannsburg in Südafrika – seit kurzem heißt sie Hermannsburg School – freiwillige Handwerker suche. „Ich habe dort hingeschrieben, mich beworben und das mit meiner Familie abgeklärt. Meine Frau muss das natürlich unterstützen.“ Seine beiden Kinder sind erwachsen, haben das elterliche Haus bereits verlassen. Reisen gehört zu den Hobbys der Böders, sie waren schon ein paar Mal in Namibia, auch in Thailand, haben Auslandserfahrung. Warum nun die ehrenamtliche Hilfe in einer ehemaligen Missionsschule? „Ich wollte schon früher in den Entwicklungsdienst, das hat aber nie geklappt. Nun nahm ich mir die Zeit.“ ↔Seite 2

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