Ziel: Hoffnung geben

„Weihnachtswochen“ in Dannenberg

rs Dannenberg. Etwas, das Corona in diesem Jahr nicht verändert hat, ist die Tatsache, dass auch in diesem Jahr am 24. Dezember Heiligabend gefeiert wird. Fest steht auch, dass der Advent sowohl nach katholischer als auch nach evangelischer Tradition mit der Vesper am Vorabend des ersten Adventssonntags und mit ihm auch das neue Kirchenjahr beginnt. Advent („Ankunft“, gemeint ist die Ankunft des Herrn), bezeichnet die Jahreszeit, in der die Christenheit sich auf das Fest der Geburt Jesu Christi, Weihnachten, vorbereitet. Zugleich erinnert der Advent daran, dass Christen das zweite Kommen Jesu Christi erwarten sollen. Es ist eine Zeit der Erinnerung, der Erwartung und der Buße.

Die Gestaltung dieser Phase, in dessen Kern sich die vier Adventssonntage befinden, deren Anzahl Papst Gregor der Große im 7. Jahrhundert für die Westkirche symbolisch für die viertausend Jahre, die die Menschen gemäß damaliger Auffassung nach dem Sündenfall auf den Erlöser warten mussten, festlegte, erfährt durch die Pandemie in diesem Jahr Abstriche – so auch in Dannenberg.

Schon früh hatte man sich seitens des Stadtmarketings und weiterer Beteiligter gegen die Ausrichtung eines Weihnachtsmarktes ausgesprochen. Gesundheitsschutz und reger Kontakt bei einer solchen Veranstaltung widersprechen sich.

Woran das Stadtmarketing um Leiterin Ursula Fallapp in Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche und der Stadtverwaltung aber festhält, ist der Lebendige Adventskalender. Dieses Open-Air-Konzept ist prädestiniert, um in Corona-Zeiten die Gemeinschaft der Christinnen und Christen zu erleben.

Ab kommendem Sonnabend, dem 28. November, dem Beginn des Advents, bis zum 23. Dezember, trifft man sich unter Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln jeden Abend um 17 Uhr vor dem Gebäude, wo an diesem Tag das jeweilige Adventskalender-Türchen geöffnet wird, um eine besinnliche halbe Stunde in Gemeinschaft zu erleben – mitunter auch vor gastronomischen Einrichtungen, die wohl geschlossen bleiben dürften. Während dieser „Weihnachtswochen“ werden Repräsentanten von Kirche, Verwaltung und Kommunalpolitik kleine erbauliche Texte rezitieren, es wird gesungen und Musik gespielt. Was in diesem Jahr unterbleiben muss, ist der gemeinsame Verzehr von Speisen und Getränken. Auch können in diesem Jahr die Lösungen des Adventskalender-Rätsels nicht beim Türchen öffnen abgegeben werden. Diese müssen in der Gäste-Information abgegeben werden. Das 24. Türchen bleibt in diesem Jahr nicht etwa verschlossen – traditionell wird es an Heiligabend am Gemeindehaus an der St.-Johannis-Kirche geöffnet. Jedoch gibt es dazu coronabedingt keinen offiziellen Akt, da dort an diesem Tag gleich drei Freiluftgottesdienste stattfinden werden. Jeder dieser Gottesdienste steht für die Öffnung des 24. Türchens.

„Unser Ziel ist es, den Teilnehmern des Lebendigen Adventskalenders in dieser schweren Zeit ein wenig Hoffnung zu schenken, den Blick nach vorne zu öffnen“, beschreibt Fallapp die Intention der Organisatoren. Es gehe nicht darum, ein Mehr an Besuchern in die Stadt zu ziehen. Auch deshalb habe man in Absprache mit der Werbegemeinschaft Abstand von der ursprünglichen Idee genommen, Buden mit darin ausgestelltem Kunsthandwerk aufzustellen. Letzteres befindet sich in großer Zahl während der „Weihnachtswochen“ in der regionalen Markthalle und im Startup-Gebäude an der Marschtorstraße. Natürlich lüde der Einzelhandel mit diversen Angeboten dennoch zu einem attraktiven Einkaufsbummel ein, der in diesem Jahr aber besonders achtsam im Umgang miteinander ablaufen müsse.

Avatar-Foto

Redaktion Kiebitz 05841/127 420 seide@ejz.de

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert