51. Kalenderwoche

Liebe Leserinnen und Leser,

„Weihnachten wird anders.“ Nahezu jeder Politiker dekliniert seit Wochen diesen Satz durch. Dabei setzt dieses Andersartige, Abweichende, Fremde gerade zu Weihnachten – einem Brauch, der für gewöhnlich den Zusammenhalt in der Gemeinschaft stärkt – die Psyche besonders unter Druck. Weihnachten hat für gewöhnlich etwas Beruhigendes: Bekannte Rituale und Bräuche prägen die Feiertage, stiften Identität, schaffen innere Sicherheit, geben Orientierung. „Alle Jahre wieder“ eben.

An dieser Grundfeste wird nun gerüttelt. Anstatt sich aber Ängsten hinzugeben, sollte man diese erkennen, bewerten und nach Möglichkeit bekämpfen. Typische psychische Abwehrreaktionen könnten sonst das Mitgefühl, das eigentlich gerade jetzt mehr als sonst gezeigt wird, überdecken. Wie derzeit familiärer Zusammenhalt erlebbar und dadurch Geborgenheit vermittelt werden kann, dazu gibt es leider kein Generalpatent. Leben Sie Rituale, wie das Lesen des Kiebitz, der mit vielen Geschichten aufzeigt, dass es weitergeht – oder schaffen sie sich neue. Wichtig ist aber in jedem Fall, nicht nur auf die eigenen Bedürfnisse zu achten, sondern den Mitmenschen und das große Ganze nicht aus dem Blick zu verlieren.

Seien Sie achtsam!

Ihr Ronald Seide

seide@ejz.de

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