Sonntäglicher Straßenkarneval in Dömitz mal völlig anders
lk Dömitz. Großer Straßenkarneval in Dömitz mit Tausenden jubelnden Zuschauern: Das wäre die Schlagzeile für die Geschehnisse am Sonntag gewesen. „Aber leider musste, aus bekannten Gründen, der diesjährige Straßenumzug in Dömitz ausfallen“, berichtet Dirk Michaelis vom Dömitzer Carneval Club (DCC). Was aber machen nun Karnevalisten ohne Karneval ? Das fragte sich auch DCC-Vereinsmitglied Luisa Wilkens und hatte eine spontane Idee. Wie wäre es mit einem Autokorso, um an den Straßenkarneval zu erinnern? Sofort machte die Idee Freitagabend die Runde in den internen Medien des DCC. Schon nach kurzer Zeit stand fest: „Das machen wir!“
Am Sonntag trafen sich die Närrinnen und Narren mit ihren Autos. Prinz Andreas I., der als Zugleiter auch für den Straßenkarneval verantwortlich ist, begrüßte über seine Lautsprecheranlage die Aktiven und gab eine kurze Einweisung und Belehrung. Dann setzte sich um Punkt 14 Uhr der Tross mit über 30 bunt geschmückten und dekorierten Autos in Bewegung – mit einem Hupkonzert fuhren die Fahrzeuge in Richtung Innenstadt. Die Spaziergänger waren überrascht vom närrischen Konvoi und reagierten mit Winken, Luftküssen und Applaus. Spontan öffneten sich Fenster und Türen der Häuser – die Anwohner staunten nicht schlecht. „Die Begeisterung und Freude über die Aktion konnte man den Leuten ansehen. Natürlich fehlten die zahlreichen Besucher wie in den vergangenen Jahren, aber trotzdem machte es viel Freude, den Spaziergängern ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern. Einige von uns fuhren mit tränenden Augen durch die Stadt. Und ich glaube, es ging vielen so“, meinte Dirk Michaelis vom DCC. „Aber dennoch hat es Spaß gemacht. Es war toll anzusehen, wie viele Häuser rot-weiß geflaggt waren. Das zeigt doch, dass die Dömitzer an den DCC denken, auch, wenn in diesem Jahr alles anders ist.“
Neben den Aktiven des DCC war auch eine Abordnung des Carneval Club Tripkau und des Faslam Club Woosmer mit den Fahrzeugen unterwegs. Abgerundet wurde der Zug von Karnevalisten des Neuhäuser Carnevals Club, die an der Straße den Aktiven zujubelten. Nach der Fahrt durch die Stadt löste sich der Korso auf, natürlich ohne die sonst übliche Feier nach dem Umzug. „Aber alle fuhren mit dem Gefühl nach Hause, etwas dazu beigetragen zu haben, zu zeigen, dass der Karneval weiter lebt und wir alles, was wir in diesem Jahr versäumt haben, hoffentlich im nächsten Jahr nachholen können“, meinte Michaelis.
Der DCC möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich bei dem „Umzug“ um keine öffentliche Veranstaltung gehandelt hat, und alle geltenden Vorschriften und Abstandsregeln eingehalten wurden. In den Fahrzeugen befanden sich ausschließlich die Kernfamilien, und alle blieben in beziehungsweise an ihren eigenen Fahrzeugen.