Polizeihauptmeisterin Theresa Hornberger erzählt von ihrer Arbeit bei der Reiterstaffel
bm Starrel. Nach der Arbeit geht’s in den Stall. Das bedeutet für Theresa Hornberger aber nicht, dass sie nach Dienstschluss in den Reitstall fährt und sich ihrem Pferd widmet. Für die Polizeihauptmeisterin geht die Arbeit dort weiter, denn der Einzige, für den wirklich Feierabend ist, ist Dienstpferd Quitte, das nach seiner Arbeit als Polizeipferd nun erst mal ordentlich versorgt werden muss. Für Hornberger ist mit der Aufnahme in die Hamburger Polizeireiterstaffel ein Traum wahr geworden. Denn die 25-Jährige, die in Starrel aufgewachsen ist, hat genau zwei Leidenschaften: Pferde – und ihren Beruf bei der Polizei. Für beides begeisterte sie sich schon als kleines Kind. „Meine Mutter hat mich schon als Dreijährige zum Voltigieren geschickt. Mit vier Jahren habe ich dann angefangen, Reitunterricht zu nehmen“, blickt die 25-Jährige zurück. Polizistin wollte sie auch schon als Kind werden. „Schon in der Grundschule habe ich gesagt, ich werde zur Polizei gehen und habe mich seitdem niemals umentschieden.“ Geritten ist sie über all die Jahre bei Thomas Schulz in Bergen. Zuerst per Reitbeteiligung und schließlich auch mit eigenem Pferd. „Das war eigentlich ein Familienpferd, aber am Ende habe ich mich am meisten darum gekümmert.“
Nach dem Abitur begann sie die Ausbildung bei der Polizei. Ihren Abschluss zur Polizeihauptmeisterin machte sie bereits vor vier Jahren. „Für die Reiterstaffel habe ich mich schon immer interessiert. Allerdings zählen ein paar Jahre Berufserfahrung zu den Voraussetzungen.“
Zuerst musste sie vorreiten, anschließend hospitierte sie bei der Staffel. „Dann musste ich noch ein weiteres Jahr warten. Die Reiterstaffel ist gefragt. Wir sind 13 Leute mit zehn Pferden.“ Reiterliche Vorkenntnisse sind Voraussetzung, um sich zu bewerben. Der Job ist für sie die Erfüllung eines Traums: „Wir beginnen morgens um 7 Uhr im Stall. Dort reiten wir ein bis zwei Pferde. Nach dem Frühstück wird der Transporter gepackt, die Pferde fertig gemacht und dann geht es auf dreistündige Streife.“
Aktuell gebe es regelmäßige Corona-Streifen. Demonstrationen und Fußballspiele zählen normalerweise zu den häufigsten Einsätzen. „Die Pferde sind einerseits echte Sympathieträger, besonders Kinder wollen sie oft streicheln. Andererseits sind sie sehr respekteinflößend.“
Die Tiere stehen in einem ganz normalen Reitstall. Einmal in der Woche hat die Polizei die Reithalle für sich allein, um mit den Pferden zu üben. Dabei geht es um Schussfestigkeit und darum, dass sie keine Angst vor bunten Gegenständen haben oder auch über Planen gehen. „Wir schießen mit Platzpatronen, sowohl neben dem Pferd als auch von oben.“ Angst habe sie keine. „Wir führen die Pferde ja langsam heran.“
Die Auswahlkriterien für ein Pferd, um zur Reiterstaffel zu kommen, sind streng: „Die Pferde dürfen natürlich nicht ängstlich sein, sie müssen gesund und neugierig sein. Wenn sie sich mal erschrecken, macht das nichts, das kann man ihnen beibringen.“
Etwas hart sei es manchmal, wenn die Temperaturen niedrig sind und man im Schritt durch die Stadt oder einen Park reitet. „Man muss sich dick anziehen und trotzdem noch beweglich auf dem Pferd bleiben. Hände und Füße warm zu halten, ist am schwierigsten.“
Ihren ersten Einsatz hatte Theresa mit Dienstpferd Quitte auch schon. „Es war eine relativ kleine Demo, glücklicherweise ruhig und unspektakulär. Für mich war es trotzdem ein guter Tag, denn ich konnte ganz in Ruhe alle Abläufe einer Demo mitbekommen, mein Pferd fertig machen und mich an mehrere Stunden im Sattel gewöhnen. Und daran, wie es sich in kompletter Montur auf dem Pferd anfühlt. Ich fand es schön, zum ersten Mal dabei zu sein. Denn in der Vergangenheit habe ich die Pferde immer nur vom Boden aus bewundert.“