Schützengilde Hitzacker plant internes Kompaktfest für September
rs Hitzacker. „Ewig gültige Termine“ steht auf der Homepage der Schützengilde Hitzacker. Stets zwölf Wochen nach dem Ostersonntag finde der Schützenfestsonntag statt. Dass dem im vergangenen und diesem Jahr coronabedingt nicht so ist, ist bekannt – auch, dass Vereinsarbeit derzeit im Allgemeinen schwierig ist. Doch von Stillstand ist bei der ältesten Gilde Lüchow-Dannenbergs, die in 2020 ihr 625-jähriges Jubiläum feiern wollte, nicht die Rede. Die 130 Mitglieder haben Ziele, Wünsche und Pläne, waren während der bisherigen Pandemie im Rahmen der Möglichkeiten aktiv. So konnte man sich zwar weder treffen noch Bälle oder Vergleichsschießen abhalten, hat aber als „Investition in die Zukunft“ die vereinseigene KK-Anlage für rund 25 000 Euro im Wesentlichen umgebaut und zukunftsfähig modernisiert. „Wir wollen – wenn es denn wieder losgeht – nicht vor den Startblöcken stehen, sondern bereits tief darin hocken“, beschreibt Obergildemeister Michael Schulz die aktuelle Phase.
„Wir hatten uns Anfang des Jahres schon riesig darauf gefreut, Ende Juni unser 625+1-Jubiläumsfest zu begehen. Die Pläne dazu sind seit Langem fertig. Jedoch war es bald klar, dass das Ausrichten unseres Schützenfestes nicht realistisch ist“, berichtet er. Wenn Schulz die vergangenen Monate resümiert, fühlt man sich unweigerlich an die Redensart „Rin in die Kartoffeln, raus aus die Kartoffeln“ erinnert: Zahlreiche Anläufe zu diversen Aktionen gab es, deren Planungen wieder verworfen wurden. Corona schränkt jegliches Vereinsleben drastisch ein. Hie und da wurde aus der Not eine Tugend gemacht, etwa, als die Herbstversammlung zur Kameradschaftspflege via Videokonferenz stattfand – „damit man sich überhaupt einmal wiedersieht“. Zwei weitere Zoom-Treffen gab es, die aber die dringend notwendige Mitgliederversammlung nicht ersetzen konnten. „Es stehen Wahlen, etwa die des Gildemeisters und des Kommandeurs, und längst überfällige Ehrungen an. Und der Vorstand muss entlastet werden.“ Wann dies als Präsenzveranstaltung stattfinden könne: Achselzucken.
„Das Jahr 2021 soll aber kein Jahr ohne Veranstaltungen werden“, unterstreicht Gildemeister Henning Fredersdorf. Mit dem erweiterten Vorstand habe man beschlossen, vom 24. bis 26. September ein dreitägiges internes Kompaktfest zu begehen. Die Exerzierabende und der Käseabend sollen – so weit möglich – integriert werden, ebenso die Ausbildung von fünf neuen Rekruten. „Wir planen mit etwa 50 Teilnehmern, wo auf dem Schießstand der Gilde und auf dem Vorplatz unter den alten Eichen Buden aufgebaut werden“, informiert Michael Schulz, der sich freut, dass es während der Pandemie keine Austritte gab, und darüber, dass die Eintritte der fünf Neuen exakt die numerische Lücke schließen, die aufgrund der bedauerlicherweise verstorbenen Gildebrüder entstanden ist. Auch der bis dahin fertiggestellte Schießstand werde eingeweiht. Jedoch gebe es kein Ausschießen eines neuen Königs. „Ulrich Schuster als König und Vizekönig Fritz Boldt bleiben bis 2022 definitiv im Amt“, erläutert Schulz, „jedoch ohne dafür Kosten tragen zu müssen.“
Vereine werden vorgestellt
Im Hintergrund wird gearbeitet
Liebe Leserinnen und Leser, wir werden im Rahmen dieser neuen Serie in den kommenden Ausgaben verschiedene Vereine aus Lüchow-Dannenberg und deren Arbeit zu Pandemiezeiten vorstellen. Geplant sind Berichte über den RFV Dannenberg, den Schützenverein Gorleben und Breese/Marsch, die Schützengilden Bergen, Gartow, Dannenberg, Lüchow und Schnackenburg, den Erntefestverein Schnega sowie über den RFV Wendland (Änderungen vorbehalten).
Apropos Kosten: Die Kassenlage der Gilde ist stabil. Größere Investitionen sind nicht vorgesehen, daher sei es für dieses Jahr geplant, die Umlage zu streichen. Zur Info: Die Gildebrüder zahlen einen jährlichen Beitrag von 180 Euro, die sich hälftig in den eigentlichen Beitrag (für laufende Kosten, Abgaben an Verbände und Ähnliches) und Umlage (zur Finanzierung von Festivitäten) aufgliedert. „Neue Mitglieder sind im ersten Jahr prinzipiell beitragsfrei; jene, die sich in der ersten Ausbildung befinden, auch“, ergänzt Schulz. Man müsse dem Nachwuchs etwas bieten, damit der Spagat zwischen Tradition und Moderne gelinge. Dazu gehöre auch die Umgestaltung des Vereinsheims zum Treffpunkt, wo demnächst ein Dart-Automat stehen wird. „Vielleicht gründen wir sogar ein Wettkampf-Team“, erläutert Henning Fredersdorf. 2020 werde dann das Fest „625+2“ gefeiert werden – mit den ortsansässigen Vereinen und einem großem Programm.