Nachwuchsgewinnung in diesen Zeiten gefährdet
lk Regional. Der International Council of Nurses (ICN) hat die Ergebnisse einer aktuellen Umfrage unter den Mitgliedsverbänden veröffentlicht. Die nationalen Verbände fürchten einen massiven Personalmangel in den kommenden Jahren. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) sieht die geschilderten Probleme auch für Deutschland bestätigt.
Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass sich die Auswirkungen der Pandemie auf die beruflich Pflegenden und die Personalsituation in den Pflegeberufen verschärfen. Während einerseits weltweit die Leistungen der Pflegefachpersonen in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt sind, bleiben Verbesserungen für die Pflegeberufe aus. „Es gibt eine Kluft zwischen der Rhetorik der Regierungen darüber, wie sie beruflich Pflegende schätzen, und ihren praktischen Antworten auf die Herausforderungen, vor denen Pflegende jeden Tag stehen“, merkt ICN-Geschäftsführer Howard Catton an. „Dieses Ungleichgewicht führt weltweit zu einer zunehmenden Unzufriedenheit unter den Pflegenden, was zu Protesten und Auseinandersetzungen führt, die die Rekrutierung und Bindung im Beruf untergraben könnten.“
Internationaler Tag der Pflege
Der 12. Mai ist der Geburtstag von Florence Nightingale, die 1820 in Florenz geboren wurde. Die Tochter einer wohlhabenden britischen Familie gilt als die Pionierin der modernen Krankenpflege. An ihrem Geburtstag wird daher ihr zu Ehren der Internationale Tag der Krankenpflege begangen. Das diesjährige Motto lautet: „Nurses a Voice to Lead – A Vision for Future Health Care“.
Als fünf grundlegende Aufgaben – der sogenannte Ehrenkodex – von Pflegenden gelten gemäß der Richt-linien des International Council of Nurses (ICN): Gesundheit fördern – Krankheit verhüten – Gesundheit wiederherstellen – Leiden lindern – Achtung vor dem Leben und vor der Würde des Menschen.
Die öffentliche Wahrnehmung der Pflegeberufe hat insgesamt zu einem stärkeren Interesse geführt, in einigen Ländern suchen mehr junge Menschen den Weg in den Beruf. Gleichzeitig sind auch Aus- und Weiterbildungen durch die Pandemie von Einschränkungen betroffen, was zu Verzögerungen und Ausbildungsabbrüchen führt. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe hatte bereits Anfang des Jahres gefordert, dass gerade jetzt in die Ausbildung investiert werden müsse, anstatt Auszubildende und Studierende als Lückenfüller für einen jahrzehntelang bestehenden Personalmangel einzusetzen.
„Die Regierungen müssen schnell handeln, um sicherzustellen, dass es gut ausgeschilderte Wege in die Pflegeberufe gibt, damit wir so schnell wie möglich mit der Rekrutierung der nächsten Generation beginnen können“, fordert ICN-Präsidentin Annette Kennedy. „Der Pflegeberuf ist der lohnendste Job der Welt, aber Pflegefachpersonen müssen auch in der Lage sein, ihre Rechnungen zu bezahlen und ihre Familien zu ernähren. Deshalb fordere ich die Regierungen auf, in die Bezahlung und Ausbildung der Pflegefachpersonen zu investieren.“