Kiebitz-Umfrage: Worauf freue ich mich nach Corona am meisten?
bm Regional. Die Freiheit scheint zum Greifen nah. Das Leben wird wieder in normalen Bahnen verlaufen – jedenfalls hoffen wir das alle. Das Impfen schreitet voran und damit auch die Vorfreude auf viele Dinge, die wir im vergangenen Jahr vermisst haben. Ob es je wieder wird, wie es vor Corona war, werden wir sehen. Zumindest gibt es einige Dinge, auf die sich die Menschen freuen. Der Kiebitz hat Einwohner befragt, worauf sie sich am meisten nach Corona freuen. Ganz vornan steht die Freude auf das Treffen mit Freunden und natürlich darauf, wieder das machen zu dürfen, worauf man gerade Lust hat. Jan Ludwig schildert es treffend: „Man hat immer ein mulmiges Gefühl, wenn man größere Menschentrauben sieht. Ich bin froh, wenn das vorbei ist. Genauso, wenn man wieder in den Urlaub fahren darf, ohne Quarantäne davor oder danach. Und wenn ich meinem Sohn wieder beim Punktespiel beim Fußball zusehen darf.“ Ulrike Dammann aus Predöhl möchte wieder unbeschwert mit der Familie feiern. „Meinen 60. Geburtstag habe ich schon nicht gefeiert. Aber ich hoffe, dass wir die Taufe unserer Enkeltochter begehen dürfen – mit der ganzen Familie.“
Man darf gespannt sein. Die Pandemie wirft ihre Schatten auf alle Lebensbereiche, die Gesellschaft ist gespalten, wie Ludwig findet. „Ich hoffe, die Menschen werden wieder freundlicher.“ Jeder wägt ab und jeder anders. Einige sagen, sie würden gar nicht so viel vermissen. Das hängt sicherlich auch damit zusammen, wo und wie man lebt. Der Wert des Lebens geht einher mit der Qualität des Lebens. Der Göttinger Student Hans Böttger, der das Studentenleben vor und nach Corona kennengelernt hat, freut sich darauf, Leutespontan zu treffen. „Undnatürlich auch darauf, dass man wieder weggehen kann, sich auf ein Bier verabreden, auf dem Campus Leute treffen. Das alles vermisse ich schon.“
In Lüchow-Dannenberg geht es uns noch gut, so sagen viele. Weil hier viel Raum für vergleichsweise wenige Menschen ist. Den Kindern und älteren Leuten nützt das wenig, denn nach wie vor gibt es keinen normalen Schulunterricht und kaum Sportangebote. Eine befragte Seniorin sagte, sie vermisse das tägliche Frühschwimmen mit ihren vieljährigen Freunden und Bekannten. Im Zuge des Impfens scheint es wieder möglich zu sein. Wahrscheinlich werden Restaurants, Saunen und Cafés bald wieder öffnen. „Darauf freue ich mich am meisten und darauf, darüber nicht mehr nachdenken zu müssen, ob etwas wie geöffnet hat“, sagt zum Beispiel Marion Sluzallek aus Gartow. Die Pandemie würde ihr schon etwas ausmachen. „Durch meine chronische Erkrankung bin ich ohnehin etwas gehandicapt. Wenn dann noch die Kontaktsperre hinzukommt, merke ich schon, dass es mir nicht so gut geht. Eine gewisse Antriebslosigkeit kommt noch hinzu“, beschreibt sie ihren Gemütszustand. Daher hat Corona auch etwas mit Resilienz zu tun. Wie man mit besonderenSituationen umgehen kann. Wahrscheinlich hat jederetwas gelernt. Wie viel wir davon mitnehmen in die Zeit danach, wie normal diese wird, bleibt abwarten.