Seifenkistenprojekt nahm alle mit
rs Dannenberg. Einen Unterricht zu gestalten, der alle Schülerinnen und Schüler einer Einrichtung mitnimmt und dazu allen Freude bereitet, das ist ein pädagogisch enorm schwieriges Unterfangen. Zumal, wenn nahezu alle Lernbereiche darin untergebracht werden sollen und die heterogene Zielgruppe überdies Einschränkungen unterliegt. Diese Quadratur des Kreises gelang an der Dannenberger Wendlandschule des DRK mit der Premiere eines dortigen Seifenkistenrennens. Das Konzept überzeugte, ließ die Gesichter von Lehrern, Eltern und Schülern ebenso strahlen wie die Sonne, die sich an allen vier Wettkampftagen und Donnerstag, am Tag der Siegerehrung, von ihrer besten Seite zeigte. Insgesamt 16 technisch und optisch überaus kreativ gestaltete Rennwagen wurden in den Klassen der Schule, die eine Förderschule für geistige Entwicklung ist, erstellt. Seit Mai hatten die Gruppen, nachdem die Lehrerin Monika May ihre Idee zu dem Projekt vorgestellt hatte, an ihrem Auftritt gearbeitet, dazu Skizzen angefertigt, Modelle entworfen und schließlich gebaut. Am Deich des Jeetzelkanals bei Dannenberg, unweit der Schule, ging es dann zum Rennen, wobei die Gruppen aus Corona-Gründen an verschiedenen Tagen starteten und sowohl eine Strecke bergab als auch im Flachen durch einen Parcours fuhren. Lediglich ein Team konnte letztlich nicht antreten, da die Gruppe am Renntag keinen Fahrer stellen konnte.
Dass die Aktion ein überwältigender Erfolg für alle Beteiligten wurde, lag auch an der Unterstützung zahlreicher Sponsoren aus Wirtschaft und aus Vereinen und Verbänden, die sich mit Geld- und Materialspenden, aber auch durch tatkräftige Hilfe einbrachten. So gab es für die 135 an der Wendlandschule betreuten Kids an der Rennstrecke unter anderem täglich Eis, und am Abschlusstag lieferte der Saaßer Kartoffelhof Kunitz das Mittagessen für alle. Im Vordergrund des Spektakels stand trotz des Wettbewerbscharakters – so wurden die Entwürfe für Fahrzeuge und Kostümierungen bis zum Rennen geheim gehalten – das gemeinschaftliche Miteinander, das Einstehen füreinander, das Helfen und Unterstützen – zunächst im vergleichsweise kleinen Klassenverband von sieben bis acht Schülern, aber auch im gesamten Schulrahmen.
Bei der Siegerehrung, die die Schulleiterin Martina König und Lehrerin Sabine Scharfbier vornahmen, wurde jede Gruppe und jedes Gefährt gewürdigt. Auch die Gruppe, die letztlich nicht teilnehmen konnte, erhielt einen Preis. Die schnellste Fahrzeit erreichte letztlich die 7b mit ihrer Drachenkiste, gefolgt vom „Angriff der Wikinger“ (A2) und dem Hippie-Bus der A3.
Natürlich bereitete der Erfolg Vorfreude auf eine Wiederholung des Seifenkistenrennens. Jährlich sei dies aber nicht umzusetzen, informierte Martina König. Die Fahrzeuge blieben definitiv im Besitz der Schule respektive der Erbauer, werden aber gern anderen Schulen zur Verfügung gestellt beziehungsweise können in Autohäusern oder Geschäften ausgestellt werden, um so dauerhaft für die gute Sache zu werben.
Weitere Bilder von der Siegerehrung gibt es auf www.ejz.de.