Neujahrsempfang der Stadt Dömitz
rs Dömitz. Es ist Brauch in Dömitz, dass die Stadt zum Neujahrsempfang einlädt – seit Amtsantritt des amtierenden Bürgermeisters Reinhold Suhrau (UWG) im Juni 2019 ohne persönliche Einladung. „Jeder ist willkommen“, so Suhrau. Knapp 50 Personen – darunter Vertreter von Organisationen, Verbänden, Vereinen und Verwaltungen – denen Suhrau für die gute Zusammenarbeit im Jahr 2023 dankte, waren im Rathaussal am Sonntag zu dem gut einstündigen Treffen erschienen. Ein Extralob erhielten seine Frau Renate sowie die Tourismus-Info-Mitarbeiterinnen Mandy Botzler und Andrea Auls.
„Das vergangene Jahr war kein Ponyhof“, berichtete der 1951 geborene Suhrau, der altersbedingt bei den landesweiten Kommunalwahlen am Sonntag, dem 9. Juni, nicht wieder antreten wird. „Und das neue Jahr begann feucht“, fuhr der Kommunalpolitiker in Bezug auf das Silvesterfest und das Elbehochwasser fort. Globalpolitisch beschäftigten einen die überlappenden Krisen wie der Ukraine-Krieg, die Situation in Israel und der Klimawandel, welcher nicht zu leugnen sei. Dürren und Hochwasser erlebe man auch regional vermehrt. Dazu komme aktuell noch der Bauernprotest. „Die Leistungen der Bauern müssen besser akzeptiert und respektiert werden“, sagte Suhrau.
Die genannten Probleme könnten meist nicht unmittelbar beeinflusst werden, aber man müsse sie angehen. „Wo fangen wir an? Am besten bei uns selbst“, fuhr Suhrau fort. Dabei gelte es die eigene Komfortzone zu verlassen, sich zu hinterfragen: „Geht es uns denn wirklich so schlecht, wie manche es einen glauben lassen wollen? Schmecken die Früchte in Nachbars Garten wirklich süßer als im eigenen? Nein!“ Das gemeinschaftliche zielgerichtete Handeln wurde postuliert, das Sich-Einbringen in die verantwortliche Mitgestaltung eines demokratischen Staates. Gleichsam forderte Suhrau dabei zu respektvollem Miteinander auf und zum Verständnis für Lösungen, die nicht von allen Teilen der Bevölkerung begrüßt werden und dafür, dass Politiker „nicht mit Wissen und Weisheit gepudert sind“.
Sorgen bereite dem Bürgermeister immer noch die Zitadelle, für deren Erhalt zum Jahresende dankenswerterweise eine anonyme Spende in Höhe von 90 000 Euro eingegangen sei. Gleichsam gratulierte er Karin Rühlicke, die sich seit Jahrzehnten für die Verkehrswacht engagiert und daher zum Neujahrsempfang des Bundespräsidenten eingeladen worden war. Und Suhrau lobte das Engagement von Diakon Christophorus Baumert, seit 2020 Ehrenbürger der Stadt: Der 80-Jährige erhielt am Vortag den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.