An vielen Orten im Wendland ging nichts mehr

Kreuzungen blockiert: Proteste von Landwirten und Handwerkern gegen Kürzungen

bv/dam Lüchow-Dannenberg. Bereits um 4.41 Uhr am Montag morgen ein helles „Bing“, die WhatsApp-Gruppe „Verkehrsstörungen 8. Januar“, extra für diesen Montag eingerichtet, zeigt die erste Meldung: „Lübbow dicht“. So zog es sich über den ganzen Tag. Die Gruppe verzeichnet 1025 Mitglieder – mehr geht nicht. Sie wurde gegründet, damit Arbeitnehmer, die mit dem Auto zur Arbeit fahren müssen, sich auf Blockaden einstellen können. In der Regel dauerten die Aktionen an einem Punkt 20 bis 30 Minuten, und dass bis in die späten Abendstunden: Den ganzen Montag über blockierten Landwirte und Handwerksbetriebe überall im Kreisgebiet Kreuzungen, Kreisel und die Dömitzer Brücke.

Am Dienstag ging es weiter, wenn auch in deutlich abgeschwächter Form. Damit wollten die hiesigen Landwirte gegen die Kürzungen im Agrarbereich demonstrieren, die die Bundesregierung inzwischen teilweise zurückgenommen hat. Pflegedienste, Krankenwagen oder Ärztinnen und Ärzte auf dem Weg zur Arbeit wurden durchgelassen. Zeitweise ging nichts mehr. Vor allem auf den Hauptverkehrsadern in Lüchow-Dannenberg standen Traktoren und verhinderten die Durchfahrt, in der Regel für 20 bis 30 Minuten. So herrschte auf der B191 bei Zernien kein Durchkommen. Auch auf der B248 bei Jameln standen Trecker, die Strecke zwischen Dannenberg und Lüchow war dicht. Auch die Kreisel bei Streetz und Waddeweitz waren nicht befahrbar. Ebenso gab es Blockaden an der Kreuzung von Gartower Straße und B191 in Dannenberg. In Lüchow und Dannenberg gab es Trecker-Protest in den Innenstädten. Auf der Dömitzer Brücke standen Schlepper von beiden Seiten, ließen aber eine Lücke für Pkw.

In der Regel dauerten die Aktionen an einem Punkt 20 bis 30 Minuten. Oder wie Daniel Harneid, Kreissprecher der Initiative „Land schafft Verbindung“, es formulierte: „Bis die Polizei da ist.“ Diese sprach die Demonstrierenden an, erklärte die Spielregeln und forderte zum Weiterfahren auf. Laut einem Polizeisprecher habe dies am Montag zufriedenstellend geklappt.

In der WhatsApp-Gruppe wurde ein Video der „Jungen Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft“ geteilt. Drei Junglandwirte wollen nicht mehr von Subventionen abhängig sein, sondern fordern, von ihrer Produktion leben zu können. Ein Jungbauer betont zudem: „Wir brauchen keine gewalttätigen Umsturzphantasien – zeigt klare Kante gegen rechts“.

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