Ausschließlich Unikate

Melanie Schulz backt Torten aus Leidenschaft

bm Schmarsau. „Eigentlich mag ich es ja lieber salzig und deftig“, erzählt Melanie Schulz, während sie zwei fantasievoll dekorierte Kunstwerke vorsichtig auf einem Küchentresen abstellt. Kreiert hat sie die Torten für den Verkauf im Kuchenzelt auf einem Reitturnier. Auf der einen sitzt eine Reiterin auf einem Schleich-Pferd, das leicht in dem tiefen Tira­misu-Boden versinkt. Rechts und links sind Buchstaben mit Zuckerguss an Waffelbecher geklebt, die wiederum mit Marzipanblumen dekoriert sind, sodass es aussieht, als würden überall kleine Blumentöpfe stehen. Auf der anderen Torte hat Schulz Hindernisse aus Waffelröllchen und Oreo-Keksen gebastelt, wie in einem Springparcours.

Individuelle Leckereien aus Leidenschaft

Das Backen von Torten ist erst in den vergangenen drei Jahren zu einem Hobby der vierfachen Mutter geworden. Aber nicht etwa, weil ihre Kinder so gerne Torten essen. „Es fing alles damit an, dass eine Freundin mich gefragt hat, ob ich ihr eine Hochzeitstorte backen würde“, blickt die Schmarsauerin zurück. Und somit war ihr Debüt eine dreistöckige, mit Marzipan überzogene Torte, die aufwendig mit unterschiedlichen Motiven beklebt war. „Das hat mit sehr viel Spaß gemacht – und so hat es sich dann weiterentwickelt und wurde zu einer entspannenden Freizeitbeschäftigung. Andere häkeln oder stricken, ich klebe Perlen an Torten“, erklärt Schulz schmunzelnd, die beruflich als leitende Pflegefachkraft arbeitet.

Schulz backt nicht nach Rezept. „Nur für die Tortenböden nutze ich Rezepte, aber die jeweilige Füllung mische ich von Hand zusammen. Entweder nach Wunsch oder nach Lust und Laune.“ Alles, was sie regelmäßig benötige, seien Joghurt, Quark und Obst. „Sahnetorten mache ich nicht, weil ich sie selbst nicht mag.“

Die Backwerke seien ganz individuell. „Es gibt keine Torte zweimal, weil ich es immer dem Anlass entsprechend gestalte. Es sind alles Unikate.“ Ihrer Fantasie scheinen dabei keine Grenzen gesetzt. „Ich fotografiere jede Einzelne“, sagt die Hobbybäckerin und zeigt dabei auf ihr Handy. Gebacken habe sie schon eine „Bierkastentorte“, bei der sie einen Blechkuchen in eine Astrakiste gestellt habe. Die Negerküsse, auf denen Bierdeckel klebten, stellten die Flaschenhälse dar. Auf einer Torte zur Einschulung lag eine Eiswaffel als Schultüte. „Ich backe auf Bestellung oder ich veschenke auch einfach mal eine Torte.“ Was allerdings ganz wichtig sei: Die Torten müssten oft noch eine Zeit lang gekühlt werden. „Das bedeutet, ich stehe morgens sehr früh auf, um die fertigzumachen, oder ich mache es abends ganz spät.“ Anscheinend hat jede Leidenschaft ihren Preis.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert