Drei Apotheken nahmen am bundesweiten Protesttag teil
bm Lüchow. Was genau passiert eigentlich hinter dem Tresen? Warum gibt es keine Fiebersäfte oder bestimmte Antibiotika? Das waren nur einige der vielen Themen, welche die Apotheken bereits seit Längerem beschäftigen und weshalb drei Lüchower Apotheken an dem bundesweiten Protesttag der Apotheken am vergangenen Mittwoch teilnahmen.
Die Stadt-Apotheke, die Neue Markt-Apotheke sowie die Einhorn-Apotheke hatten sich mit einem gemeinsamen Stand auf dem Lüchower Marktplatz präsentiert, um die Bevölkerung zu informieren und auf die Missstände aufmerksam zu machen.
„Was uns stark beschäftigt hat, vor allem im Winter, waren die Lieferengpässe bei Fiebersäften. Es gab beispielsweise die Wirksubstanz Ibuprofen nicht mehr. Um das Medikament selbst herzustellen, hätten wir Tabletten mörsern müssen. Dazu fehlt uns aber wiederum das Personal. Was macht man also, wenn man ein fieberndes Kind zu Hause hat?“, wie etwa die Filialleiterin der Stadt-Apotheke, Alexandra Reuter, beklagt. Bei einer Ersatzmedikation müsse alles aufwendig dokumentiert werden. „Fehlt diese Dokumentation, wird uns nicht nur der Differenzbetrag gekürzt, sondern wir bekommen gar keine Vergütung“, erläutert Stadt-Apotheken-Inhaber Ingo Apel. „Wir verbringen viel Zeit am Telefon und heutzutage weiß jeder, wie schwierig es ist, einen Arzt zu erreichen“, so Apel. Die Bürokratie-Berge würden enorm viel Zeit in Anspruch nehmen.
Killian Umeobika als Inhaber der Einhorn-Apotheke wünscht sich eine bessere Vergütung des Ausbildungsberufs zum pharmazeutisch technischen Assistenten. „Diese Ausbildung ist für viele nicht realisierbar, weil sie von den Auszubildenden selbst finanziert werden muss. Das muss anders werden, denn all das führt zu einer schlechteren Versorgungslage.“ Beschwerden von Kundinnen oder Kunden wegen der eintägigen Schließung habe es nicht gegeben. „Ich denke, wir haben es im Vorfeld gut genug kommuniziert, sodass jeder Verständnis hatte“, erläuterte Neue Markt-Apotheke-Inhaber Andreas Huber.