Clenzer Mittagstisch – mehr als nur eine Mahlzeit

Essen verbindet

em Clenze. „Schön, dass alle wieder da sind“, begrüßt Pastorin Bittermann die Gäste beim ersten Mittagstisch nach der Sommerpause im Clenzer Gemeindehaus. Ab sofort gibt es bis Ostern jeden Mittwoch ab 13 Uhr eine leckere Mahlzeit, die von Freiwilligen zu Hause vorbereitet und in der Küche des Gemeindehauses warm gemacht wird. „Die Liste der freiwilligen Köchinnen und Köche ist bereits bis Januar ausgebucht“, freut sich die Pastorin. „Heute gibt es Kartoffelsuppe mit Würstchen und zum Nachtisch einen Mandelkuchen“, kündigt Rosemarie Schürg an. „Das passt perfekt zum nasskalten Herbstwetter“, verrät sie und erklärt ihre Wahl des Gerichts. Auf die Frage, warum sie sich als freiwillige Köchin gemeldet hat, sagt sie: „Es macht mir Freude, für die Gemeinschaft zu kochen, und es gibt mir auch etwas zurück.“

Nach eine Begrüßung werden eifrig die Teller in der Küche befüllt. Als alle einen Teller vor sich stehen haben, ertönt das gemeinsame „Guten Appetit“. Während die Gäste das Essen genießen, wird geklönt und erzählt. „Manche haben sich seit dem Frühling nicht mehr regelmäßig gesehen“, erklärt Pastorin Bittermann. „Da gibt es natürlich einiges nachzuholen.“

Seit drei Jahren gibt es das Angebot in den Herbst- und Wintermonaten im Flecken. Die Idee dahinter war, nach der Isolation durch Corona wieder zusammenzufinden. „Die Pandemie war hart für mich“, erzählt eine alleinstehende Clenzerin. „Die Gemeinschaft hier und die persönlichen Gespräche tun mir einfach gut“, sagt sie. Viele der 20 Anwesenden sind seit 2021 dabei.

Und was macht den Mittagstisch so besonders? „Es ist eine tolle Gemeinschaft“, „Wir sind alle per Du“ und „Weil es schön ist“, so die Gäste. „Und es sind keinesfalls nur Clenzer, die sich hier versammeln“, berichtet Bürgermeister Uwe Schulz. Clenze, Gistenbeck, Bösen, Bussau sowie Klein und Groß Sachau – aus allen Ecken der Gemeinde kommen die Teilnehmenden. „Es geht nicht nur ums Essen. Wir lernen neue Rezepte und uns untereinander besser kennen, wir erfahren, was in den anderen Orten so los ist, und hören Neuigkeiten aus der Kirchengemeinde und dem Gemeinderat“, sagt Schulz. Er betrachtet dieses Angebot als besondere Anlaufstelle für Clenze und unterstützt es auch privat.

Und wie sieht es mit Vorlieben, wie etwa Veganismus, aus? „Da sind wir doch eine ganz andere Generation und etwas unkomplizierter“, schmunzelt eine Seniorin und ergänzt: „Natürlich nehmen wir Rücksicht.“ Zugegeben, der Altersdurchschnitt ist hoch. „Über Eltern mit Kindern würden wir uns freuen“, sagt Pastorin Bittermann. „Nach Schulschluss könnten sie einfach mal he­reinschauen.“ Mit einem Augenzwinkern fügt sie hinzu: „Und sollte der Topf wirklich einmal leer sein, freuen wir uns umso mehr aufs nächste Mal!“

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