Eine urbane Oase geschaffen

Dannenberg: Naherholungsgebiet am Thielenburger See wird mit Fest eingeweiht

bv Dannenberg. Wer an einem durchschnittlichen Wochentag an den Thielenburger See in Dannenberg geht, der trifft dort eine Menge Menschen an: alte und junge, zu Fuß, mit Fahrrad oder Kinderwagen, gemütlich gehend oder joggend. Oder einfach auf einer der Bänke sitzend und das Wasser auf sich wirken lassend. Dass der See wieder so gut angenommen wird, ist kein Wunder, sondern das Ergebnis einer klugen Planung.

Mit großem Einsatz der Stadt wurden der Thielenburger See und seine Umgebung neu gestaltet. Dank des Förderprogramms „Wachstum und nachhaltige Erneuerung – Verbesserung der urbanen, grünen Infrastruktur; Stadtgrün“ konnte eine Naturoase geschaffen werden. Der Thielenburger See in Dannenberg bildet nach Abschluss der aufwendigen Arbeiten ein Naherholungsgebiet direkt am Stadtzentrum. Um den See herum führt ein rund zweieinhalb Kilometer langer Fuß- und Radweg. Außerdem sind im Rahmen der Erneuerung, die ab heute mit einem großen Fest gefeiert wird (siehe Infokasten), eine neue Brücke, ein Kinderspielplatz, zwei Schwimmstege, ein kombinierter Basketballplatz sowie Ruhezonen entstanden. Mitten in der Stadt gelegen, ist der Thielenburger See zu einer wahren Oase geworden, ist nun wieder beliebter Treffpunkt für Kinder, Familien, Naturliebhaber, Fitness-Interessierte, für Gesundheits- und Erholungssuchende.

Heutzutage lädt das Ambiente wieder zum Genießen ein, aber das war nicht immer so. Dazu muss man wissen, dass der große See, der heute so natürlich ins Stadtbild eingebettet daliegt, in den 1980er-Jahren als künstliches Gewässer angelegt wurde. „Als Naherholungsgebiet diente er der Stadt für touristische Aktivitäten und für sportive Veranstaltungen. Zu Beginn der Jahrtausendwende jedoch machte sich dort Vandalismus breit. Diese Entwicklung wurde von Bürgerinnen und Bürgern kritisiert“, fasst City-Managerin Ursula Fallapp zusammen.

Nicht zuletzt deswegen begann im Jahr 2015 eine Initiative von Anwohnern, zusammengesetzt aus dem ehrenamtlich arbeitenden Marketingkreis, die Stadtvertreter darauf hinzuweisen, dass es „unerlässlich sei“, so Fallapp, den Thielenburger See aufzuwerten. Die „Verbesserung der Aufenthaltsqualität“ für die Besucher des Naherholungsgebietes wurde eingefordert.

Unterschiedliche Bevölkerungsgruppen machten sich denn auch für diese Entwicklung stark. Ebenfalls gefordert wurde die Nutzung der Freiflächen als multifunktionaler Raum. Die Verbindung des Sees mit der Innenstadt stand dabei im Vordergrund.

Das Ansinnen der Ehrenamtlichen fand im Rat der Stadt Gehör. Städtebauliche Missstände wurden akribisch aufgelistet. Die Verwaltung wurde vom Rat beauftragt, ein Konzept zu erarbeiten. Der Entwicklungsplan „Zukunft Stadtgrün“ legte dann den Grundstein für die umfassende Neugestaltung des Bereiches rund um den Thielenburger See und den Amtsberg.

Der Stadtrat beschloss daraufhin einen umfangreichen Maßnahmenkatalog, der folgende Ziele festlegte: die Naherholungsmöglichkeiten, das Freizeitangebot für alle Altersgruppen sowie die Beschilderung zu verbessern, die Besucherzahlen zu steigern – und Sichtachsen zur Innenstadt zu schaffen.

Zahlreiche Maßnahmen wurden inzwischen umgesetzt: Es gibt ein Schutz-, Pflege- und Entwicklungskonzept für den See, den Amtsberg und den Schlossgraben. Gehölz wurde beseitigt, um die gewünschten Sichtachsen zur Innenstadt zu schaffen. Wege und Treppenanlagen wurden ausgebaut, Beleuchtung und das Mobiliar rund um den Thielenburger See, den Amtsberg und den Schlossgraben wurden geschaffen oder erneuert.

Parkmöglichkeiten wurden eingerichtet, ein Spielplatz errichtet, Steganlagen auf dem Wasser geschaffen, der Fuß- und Radverkehr ist barrierefrei, eine attraktive Brücke zum Schulzentrum wurde ebenso gebaut wie eine Liegewiese. Neu ist auch der Basketballplatz am Rodelberg. Nach Abschluss der Maßnahmen wurden klare Nutzungsvorgaben vom Rat der Stadt beschlossen, wie Ursula Fallapp berichtet: „Freier Zugang zum Spielplatz, zum Basketballplatz und zur Liegewiese, die Steganlagen dürfen für Schulsport und Stand-up-Paddling benutzt werden. Nach wie vor ist es verboten, im See zu baden. Gewünscht ist die familienfreundliche und nachhaltige Nutzung des Sees, wozu Spiel- und Bewegungsräume für alle Altersgruppen geschaffen wurden, um Natur zu erleben.“

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