Einsteigen und losleben

Bergen-Mobil – mit jedem Stopp ein neues Erlebnis

em Bergen. Warum zu Hause bleiben, wenn das Leben ruft? Das Bergen-Mobil holt Seniorinnen und Senioren ab, bringt sie ans Ziel und schenkt dabei Gemeinschaft. Jeder Kilometer ist ein Schritt zurück in den aktiven Alltag. Mit einem Radius von 30 Kilometern sorgt das Bürgermobil dafür, dass ältere Menschen mobil bleiben. Unterstützt von 23 ehrenamt­lichen Fahrern bietet es eine praktische Transportlösung und Teilhabe am Leben auf dem Land.

Alle Bergenerinnen und Bergener sowie Bewohner der sieben Ortsteile über 70 Jahren können gegen einen Mit­gliedsbeitrag von mindestens 36 Euro im Jahr vom Service des Vereins Bergen-Mobil profitieren und diesen zugleich unterstützen. „Unsere Mitfahrer müssen selbstständig ins Auto einsteigen können“, erklärt Michael Bornhöft, der Vorsitzende des Vereins. „Wir sind nämlich kein Krankentransport“, fügt seine Stellvertreterin Birgit Schröder hinzu. Bei vielen Mitfahrenden steht das gesellige Vergnügen ganz klar im Vordergrund, was Schröder, die als Disponentin die Termine und Routen koordiniert und selbst als Fahrerin unterwegs war, aus Erfahrung weiß.

Reisende buchen ihren Platz mindestens einen Werktag im voraus – je früher, desto besser. Schröder reserviert dann den Fahrtermin und gibt diesen an die ehrenamtlichen Fahrer weiter. Die holen die Fahrgäste an einem vereinbarten Ort ab und bringen sie zum gebuchten Ziel. Es kann zu kleinen Umwegen kommen, da auch andere Mitreisende auf dem Weg ein- oder aussteigen. „Wir planen unsere Routen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch so, dass die Fahrer nicht kreuz und quer oder unter Zeitdruck fahren müssen“, erklärt die ehrenamtliche Disponentin.

Wenn eine Rückfahrt gebucht wurde, bringt das Bergen-Mobil die Mitfahrenden natürlich auch wieder nach Hause. „Dieses Konzept wird richtig gut angenommen“, berichtet Bornhöft. „Und das nicht nur von den Fahrgästen, sondern auch von den Fahrern selbst.“ Viele der 23 ehrenamtlichen Fahrer sind Rentnerinnen und Rentner, die es genießen, durch die Region zu fahren und im Auto mit den Fahrgästen zu plaudern. Seit 2018 bietet das Bergen-Mobil seinen flexiblen Fahrservice montags bis freitags von 8 bis 18 Uhr an. Die Idee wurde im Förderverein Schönes Bergen e. V. unter der Vorsitzenden Claudia Scharwey geboren und führte zur Gründung eines eigenen Vereins für das Bürgermobil. Unterstützung holten sich die Initiatoren aus Zernien, wo ein solches Angebot bereits erfolgreich etabliert war. Dank der finanziellen Starthilfe der Gemeinde und der Vermietung von Werbeflächen auf dem Fahrzeug an lokale Dienstleister und Unternehmen konnte das Projekt erfolgreich starten. Inzwischen ist der Verein dank der Mitgliedsbeiträge und Spendendose im Auto finan­ziell unabhängig. Derzeit zählt der Verein 136 Mitglieder, von denen 116 zur Mitfahrt berechtigt sind. Mitglied kann jeder werden, nicht nur Mitfahrberechtigte. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 441 Fahrten gebucht. Vorsitzender Michael Bornhöft hofft, bald weitere Mitglieder und Fahrer zu gewinnen – möglicherweise sogar für ein zweites Fahrzeug.

Solche Bürgermobile sind in vielen Orten des Wendlandes wertvolle Dienste, besonders für Menschen ohne eigenes Auto oder mit eingeschränkter Mobilität. Weitere Informationen unter: https://wendlandmobil.de/mobilitaetsangebote/buergermobile

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