Einblicke in wechselhafte Geschichte
rs Jasebeck. Ein besonderes Event an einem besonderen Ort: Ein Dîner en blanc richtete die Gemeinde Damnatz am Sonntag auf dem Gut Jasebeck aus. Das Gut, ursprünglich als Vorwerk des ehemals auf der gegenüber liegenden Elbseite befindlichen Schlosses Wehningen errichtet, bot die ideale Kulisse für das Dîner, das eigentlich ein Frühstück, also ein „petit-déjeuner“, ist. Denn schon um 9.30 Uhr bestückten die rund 80 weiß gekleideten Gäste üppig die Tische mit den mitgebrachten Speisen. „Endlich seid ihr mal da!“, begrüßte Hausherr Bodo von Plato die Gemeindemitglieder, von denen einige erstmals den stillen Ort an der nördlichen Spitze des Elbknicks besuchten, welcher sich im Privatbesitz der Familie von Plato befindet. „Endlich“, weil die Einladung schon lange bestand, aber kein gemeinsamer Termin gefunden werden konnte, da die von Platos, die 12 der insgesamt 22 Bewohner stellen, vielfach beruflich unterwegs sind.
Als ideal erwies sich aber auch dieser Termin nicht, da es nieselte. Anstatt auf dem Rasen unter der Kastanie vor dem Gutshaus zu speisen, zog man mit der langen Tafel in eine Scheunengasse – was der Stimmung und dem Ziel des Treffens, dem Austausch in entspannter Atmosphäre, aber keinen Abbruch tat. Zudem erneuerte von Plato seine Einladung, er möchte am liebsten jedes Jahr die Veranstaltung wiederholen.
Neben dem Essen, bei dem man teilte und sich mitteilte, gab es spannende, auch historische Informationen zu dem nach drei Seiten geschlossenen Hofensemble, das aus Wirtschaftsgebäuden und Wohnhäusern besteht. So verlas von Platos Sohn Jago Tagebucheinträge seiner Großmutter Thora von Bernstorff, die sie als 16-Jährige in den letzten Kriegstagen vorgenommen hatte und welche Aufschluss über den durch den Zweiten Weltkrieg bedingten Zerfall des einst stromübergreifenden Gutes gaben. Bürgermeister Torsten Schulz nutzte die Gelegenheit, um die Anwesenden zur außerordentlichen Einwohnerversammlung am 3. September einzuladen, bei der es um die neuerliche Bewerbung der Gemeinde für das Dorfentwicklungsprogramm gehen wird. Gleichsam werde dabei der Heizungs- und Wohnraumbestand ermittelt, denn bei Aufnahme in das Programm, die man gemeinsam mit Langendorf und Gusborn anstrebe, könnten Maßnahmen zur besseren Wärmeeffizienz gefördert werden.