Grundidee des Mittelaltermarktes überzeugte

Lebendig inszeniert: Gefangennahme von Dänenkönig Waldemar II. in Dannenberg

rs Dannenberg. „Kann dieser Mittelaltermarkt nach all dem Hin und Her etwas werden?“, fragten sich viele – vor allem im Raum Dannenberg. Swantje Winkes war im Herbst vergangenen Jahresan die Öffentlichkeit getreten, anlässlich der 800. Jährung der Inhaftierung des Dänenkönigs Waldemar II. im Herzen der Jeetzelstadt ein Event auszurichten. Die Idee kam an. Stadt und Werbegemeinschaft, zu deren Vorsitzender Winkes kurz vorher gewählt worden war, hatten ihre Unterstützung zugesagt. „Diese lokale Geschichte, die fürdamalige Zeit weltpolitische Konsequenzen hatte, musseiner breiten Öffentlichkeit vorgestellt werden“, sagte Winkes. Doch zwischenzeitlich trat sie von ihrem Vorsitz zurück. Es hatte Zwistigkeiten bezüglich der Finanzierung des Projekts gegeben. Und auch die Stadt scherte aus. Doch Winkes blieb ihrer Idee treu, gründete eine Interessengemeinschaft und suchte – mit Erfolg – nach einem anderen Veranstaltungsort. So ging am Wochenende der dreitägige Markt über die Bühne: mit rund zwei Dutzend Ständen, gestaltet von der IG und „Schotten –Taverne und Events“ in Dannenbergs Reiterstadion.

Um die vorstehende Frage zu beantworten: ja. Es wurde etwas. Nicht in allen Belangen. Viele Stellschrauben können für eine Neuauflage noch feinjustiert werden. Aber die Grundidee überzeugte. Vor allem das gut 30-minütige Theaterstück, das Winkes geschrieben und zu dem der Barde Caspar Bierschmeichler einige Lieder getextet hatte, wusste am Sonnabend und Sonntag zu überzeugen. Rund 20 Laiendarstellerinnen und -darsteller schlüpften in dem örtlich auf Dannenberg konzentrierten und zeitlich gerafften Stück in historische Rollen. So sah man etwa Dannenbergs Ratsherr Norbert Schwidder (SPD) als Papst Honorius III. und den Bundestagsabgeordneten Jakob Blankenburg (SPD) als Otto I., Herzog von Braunschweig und Lüneburg. Während der Herold Passagen verlas, bewegten sich die Akteure auf dem großen Platz dazu – wie bei einer lebendigen Moritat.

Vielfach hörte man den Wunsch, das Theaterstück – am besten nahe dem Turm – erneut aufzuführen, um so Geschichte lebendig werden zu lassen. Das sei nicht ausgeschlossen, bekräftigte Winkes. Sogar die Wiederholung des Marktes sei möglich. „Schließlich hat Waldemar II., nach dem der Bergfried der Burg, in dem er einsaß, benannt wurde, zwei Jahre hier verbracht.“

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